Esenshamm - Für viele kommt dieser Wechsel überraschend: Geschäftsführerin Birthe Kirberg verlässt Mitte August die Helios-Klinik Wesermarsch in Esenshamm. Die 43-Jährige wechselt an die Spitze der Helios-Klinik Leezen in Mecklenburg-Vorpommern. Ihre Nachfolgerin wird Annika Wolter, die künftig drei Helios-Häuser leiten wird. Die 34-Jährige hat bereits die kaufmännische Verantwortung der Helios-Klinik Cuxhaven und des Seehospitals Sahlenburg.

Am Mittwochmorgen sind die Mitarbeiter über den Wechsel informiert worden. Birthe Kirberg hatte erst vor einem Jahr die Nachfolge von Torge Koop übernommen. Dass sie nun nach Leezen wechselt, hat auch private Gründe. „So bin ich näher an meiner Heimat“, sagt die Klinik-Chefin, die ihr Zuhause in Kiel hat. Dort hat sie in den vergangenen zwölf Monaten auch ihre Wochenenden verbracht. „Bald habe ich eine Fahrt von 100 Kilometer zum Arbeitsplatz und keinen Elbtunnel mehr auf dem Weg“, sagt Birthe Kirberg.

Die Entscheidung sei ihr dennoch nicht leicht gefallen. „In den vergangenen Monaten habe ich die Klinik, die Region, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Herz geschlossen. Ich freue mich aber auf die neue Herausforderung und bin gespannt auf neue Aufgaben und Themen“, sagt Birthe Kirberg.

Annika Wolter wird am 15. August die Geschäftsführung in Esenshamm übernehmen. Die 34-Jährige stammt aus Aachen. Dort hat sie den Beruf der Krankenschwester gelernt. Zwei Jahre hat sie auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Aachen gearbeitet. Anschließend hat sie in Bremen Gesundheitsökonomie studiert. Für den Helios-Konzern arbeitet Annika Wolter seit 2012. Seit vier Jahren ist sie Geschäftsführerin im Seehospital Sahlenburg und seit drei Jahren in der Helios-Klinik Cuxhaven.

Regionalgeschäftsführer Dr. Mark Baenkler sagt, er freue sich über die Lösung: „Damit schlagen wir Brücken in der unternehmensinternen Zusammenarbeit im nordwestlichen Niedersachsen.“ Der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Kardiologie, Dr. Andreas Reents, geht davon aus, dass die Kooperation zwischen den Häusern zum Nutzen der Patienten verstärkt werden kann. In gewissen Bereichen könne das Leistungsspektrum erweitert werden. In der Kardiologie zum Beispiel könnten Wartezeiten verkürzt werden. Nach den Worten von Christian Becker, dem Leiter der Unternehmenskommunikation Nord im Helios-Konzern, sollen Synergieeffekte zwischen den Häusern genutzt werden.


Wie Christian Becker weiter mitteilt, hat sich der Standort Esenshamm in den vergangenen Monaten gut entwickelt. Die Fallzahlen sind im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 17 Prozent und im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 um 26 Prozent gestiegen. Auch die Zahl der Mitarbeiter ist gestiegen. Zurzeit sind 230 Kollegen in der Wesermarsch-Klinik beschäftigt. Das sind 11 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Seit Mai 2017 ist der Neubau in Esenshamm in Betrieb.

Für die Klinik in Esenshamm soll noch die Stelle eines Standortleiters ausgeschrieben werden, weil Annika Wolter als Leiterin von drei Häusern mit insgesamt 800 Mitarbeitern nur an bestimmten Tagen vor Ort sein kann.

„Ich habe nicht die Absicht, hier alles umzukrempeln“, sagt die neue Geschäftsführerin. Im Gegenteil: Sie wolle den eingeschlagenen Kurs fortsetzen. „Die Klinik in Esenshamm hat gute Chancen, sich im Markt zu behaupten.“ Annika Wolter versichert zudem, dass es ihr nicht darum gehe, „Effizienzressourcen zu heben“. Mit anderen Worten: Ein Personalabbau sei nicht geplant. Die 34-Jährige sagt, sie könne sich durchaus vorstellen, dauerhaft in der Region zu bleiben. Eine Garantie dafür könne sie aber nicht geben.