Bruder-Klaus-Krankenhaus, Waldkirch, Klinik, © Hubert Bleyer

Hoffnung für Waldkircher Krankenhaus?

Es gibt Interessenten für das Bruder-Klaus-Krankenhaus

Das Bruder-Klaus-Krankenhaus in Waldkirch kann möglicherweise auch in Zukunft für die Gesundheitsversorgung in der Region erhalten werden. Davon ist der südbadische Bundestagsabgeordnete Peter Weiß nach einem Treffen mit dem Vorstand des CDU-Stadtverbandes und der CDU-Stadtratsfraktion Waldkirch überzeugt. Oberbürgermeister Roman Götzmann hatte dem CDU-Politiker sein Schreiben an den bisherigen Krankenhausträger, den Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser (RKK) weitergeleitet. Weiß übermittelte dem Oberbürgermeister daraufhin in einem Schreiben ein Resümee seiner Gespräche.

Weiß hat in den vergangenen Monaten bei zahlreichen Gesprächen mit Krankenhausträgern, Rehaeinrichtungen und Verbänden durchaus einige echte Interessenten getroffen, die sich ein Engagement im Bruder-Klaus-Krankenhaus vorstellen können und die auch mit dem RKK in sehr konkreten Gesprächen stehen. Ein mögliches Engagement eines neuen Krankenhaus- oder Reha-Trägers hänge aber an der Klärung vieler Details einer möglichen Übergangsregelung. „Noch ist nichts in trockenen Tüchern“, so Weiß.

Die Waldkircher Kommunalpolitiker forderten Weiß bei dem Treffen auf, seitens des Bundes die Krankenhausfinanzierung deutlich zu verbessern. Der Abgeordnete sagte, dass die in der Krankenhausdebatte erhobenen Forderungen in Berlin inzwischen Gehör gefunden haben. So wolle die Bundesregierung das System der sogenannten Fallpauschale reformieren und die Entlohnung des Krankenhauspersonals gesondert absichern. Außerdem werde durch die Krankenkassen jede zusätzliche Pflegekraft an einem Krankenhaus voll finanziert. „Die Einsparungen in den Krankenhäusern sind in den vergangenen Jahren einseitig auf die Pflege abgewälzt worden“, sagte Weiß. Deshalb müsse sich hier dringend etwas ändern. Er sei froh, dass es dafür mittlerweile in der Großen Koalition einen klaren Willen gebe.

Für Ordensgemeinschaften wird es immer schwerer, Krankenhäuser oder Pflegeheime weiterzuführen

Peter Weiß, der die Situation kirchlicher Träger durch sein Engagement in der Caritas gut kennt, gab aber auch noch Grundsätzliches zu bedenken: Für die Ordensgemeinschaften werde es generell immer schwerer, Krankenhäuser und Altenpflegeheime in der bisherigen Struktur weiterzuführen. In der Nachbarschaft seien daher in den vergangenen Jahren schon von Orden geführte Krankenhäuser aufgegeben worden, die dann in kommunale Trägerschaft überführt wurden, z. B. das St. Joseph-Krankenhaus in Offenburg oder das St. Elisabeth-Krankenhaus in Lörrach. „Leider ist im Landkreis Emmendingen dafür keine Bereitschaft vorhanden. Daher muss jetzt eine andere Lösung gesucht werden“, sagte Weiß. 

Eine weitere wichtige Frage bei der Suche nach einem Zukunftskonzept für das Krankenhaus in Waldkirch sei, wie das Land Baden-Württemberg mit den früher gewährten Fördermitteln umgeht. Peter Weiß hat sich in dieser Sache schon an den baden-württembergischen Sozialminister Manfred Lucha gewandt. Der Minister hat dem Abgeordneten die Prüfung eines Rückforderungsverzichtes zugesagt.