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Bünde

Landrat wirbt für Krankenhaus-Beteiligung

Bürgerdialog: Der Kreis will 25,1 Prozent der Anteile am Lukas-Krankenhaus erwerben. Im September soll die Beteiligung abgesegnet werden

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Nachfragen erwünscht: Nach den Eingangsstatements der Experten meldeten sich die Bürger zu Wort. | © Foto: Maurice Arndt||

Nachfragen erwünscht: Nach den Eingangsstatements der Experten meldeten sich die Bürger zu Wort. | © Foto: Maurice Arndt||

21.07.2018 | 21.07.2018, 00:00
Erläutert die Situation: Heinz-Georg Beneke vom Lukas Krankenhaus (r.). Landrat Jürgen Müller hört zu. - © Foto: Maurice Arndt
Erläutert die Situation: Heinz-Georg Beneke vom Lukas Krankenhaus (r.). Landrat Jürgen Müller hört zu. | © Foto: Maurice Arndt

Bünde. Landrat Jürgen Müller und Heinz-Georg Beneke, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Lukas-Krankenhauses, haben sich für eine Beteiligung des Kreisklinikums Herford am Bünder Krankenhaus ausgesprochen. Diese Kooperation sei unabdingbar, um den Krankenhaus-Standort Bünde zu sichern, erklärte Beneke bei dem vom SPD-Ortsverein Bünde ausgerichteten Bürgerdialog am Mittwochabend.

Hans-Ulrich Sorgenfrei, Geschäftsführer des Lukas-Krankenhauses, hatte über die Idee einer Kooperation der zwei Krankenhäuser bereits beim vorangegangenen Bürgerdialog im Juni gesprochen. Eine Analyse hatte ergeben, dass beide Häuser gut zusammenpassen. Nun wollten Beneke und Müller Fragen klären, die sich seitdem ergeben hatten.

In seinem Eingangsstatement fasste der Landrat noch einmal die Grundidee zusammen: "Wir wollen eine Grund- und Regelversorgung an zwei Standorten im Kreis sicherstellen - in Herford und in Bünde. Darüber hinaus sollen die beiden Krankenhäuser nur noch in wenigen Bereichen in Konkurrenz zu einander stehen und sich stattdessen ergänzen." Es gehe um ein gemeinsames medizinisches Konzept. Die Frage laute: "Welchen Schwerpunkt setzen wir an welchem Krankenhaus und wie können wir beispielsweise für eine bessere Auslastung der Geräte sorgen?"

Kreis bekommt ein Veto-Recht

"Unsere Eigenständigkeit geht nicht verloren", erklärte Beneke. "Es wird nicht alles in Herford angesiedelt werden und gar nichts in Bünde. Zu der Basisversorgung soll ein Schwerpunkt kommen, der ein Alleinstellungsmerkmal im Kreis darstellt."

Dazu ist geplant, dass der Kreis als Träger des Klinikums Herford 25,1 Prozent der Anteile des Lukas-Krankenhauses übernimmt. Auf Nachfrage aus dem Publikum erklärte Landrat Müller: "Es sind genau 25,1 Prozent, weil dem Kreis dadurch ein Mitspracherecht eingeräumt wird, unter anderem ein Veto-Recht bei der Bestellung des Geschäftsführers. Das verlangt die Kommunalaufsicht so."

Er betonte aber: "Der Kreis investiert schließlich auch in das Krankenhaus. Unser Ziel ist aber ganz klar die Verbesserung der Gesundheitsversorgung - nicht die Profitmaximierung. Das Geld bleibt in Bünde."

Aktuelle Herausforderungen meistern

Die Kooperation der beiden Krankenhäuser sei die beste Möglichkeit, um auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren, meinte auch Beneke: "40 Prozent der Herforder lassen sich nicht in einer Klinik im Kreisgebiet behandeln. Zudem werden wir in den nächsten 15 bis 20 Jahren 20.000 Menschen mehr über 65 Jahren haben."

Das Vorhaben soll nun möglichst schnell vorangetrieben werden. Aktuell werde analysiert, auf welche Summe sich die Investition des Kreises belaufen wird.

Sobald diese feststeht, wollen Müller und Beneke die Zustimmung des Kreistages und der Gesellschafterversammlung des Lukas-Krankenhauses einholen. Nach aktuellem Stand wird dies im September geschehen. In Kraft treten würde die Beteiligung dann üblicherweise am 1. Januar, sagte Müller.