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Pflegedirektor verlässt Helios Amper-Klinikum - Mitarbeiter haben brisanten Verdacht

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Es gibt wieder einen Personalwechsel in der Führungsriege des Helios Amper-Klinikums. Pflegedirektor René Marx hat das Klinikum Anfang Juli verlassen – nach nur zweieinhalb Jahren.

Dachau – Mitarbeiter des Klinikums sind davon überzeugt, dass Pflegedirektor René Marx rausgeworfen wurde, weil er sich geweigert habe, geplante Outsourcing-Maßnahmen am Klinikum mitzutragen. „Das ist nicht zutreffend“, sagt Klinik-Geschäftsführer Gerd Koslowski (Die Dachauer Nachrichten bereichteten nach dessen Ernennung.) Marx und Klinik haben sich demnach sich in beiderseitigem Einvernehmen getrennt.

Viele Mitarbeiter bedauern die Trennung von Marx: In einem anonymen Schreiben, das den Dachauer Nachrichten gestern per Post zugeschickt wurde, unterzeichnet von 101 Angestellten der Helios Amper-Kliniken Dachau und Indersdorf, bringen sie ihr „großes Entsetzen und Unverständnis“ darüber zum Ausdruck, dass „unser Pflegedirektor René Marx uns verlassen musste“. Sie erfuhren aus einer Mitarbeiterinformation am 6. Juli davon.

Lesen Sie bei merkur.de: Helios Amper-Klinikum: Geschäftsführer hat gekündigt

Mitarbeiter äußern Zweifel an Koslowski-Darstellung

„Die verwendete Sprachregelung lässt darauf schließen, dass Herrn Marx nahegelegt wurde, das Unternehmen zu verlassen“, wie in dem Schreiben zu lesen ist. Die „Hintergründe“ für den Weggang seien Differenzen mit der Klinikleitung: Marx habe sich gegenüber Klinikgeschäftsführer Koslowski „vehement geweigert, die geplanten Outsourcing-Maßnahmen am Klinikum mitzutragen“. Demnach wolle das Klinikum die Abteilung für Sterilgutversorgung ausgliedern, die im Verantwortungsbereich von Marx gelegen habe. „Dagegen hat er bis zuletzt aufopferungsvoll gekämpft.“ Auch Mitarbeiter der Bau- und Technikabteilung seien vom Outsourcing betroffen: „Alle werden in eine Dienstleistungstochter transferiert und sukzessive abgebaut bzw. gegen günstigere Mitarbeiter ausgetauscht“, heißt es in dem Schreiben. Die Mitarbeiter haben Marx „lösungsorientiert und vor allem fair erlebt“. In dessen Zeit seien „zahlreiche und wertvolle Prozesse und Strukturen etabliert“ worden.

Doch laut Koslowski sei Marx intern und in der Öffentlichkeit durchaus kritisch wahrgenommen worden. Spekulationen über die Hintergründe weist er zurück: Der Weggang von Marx habe nichts mit Outsourcing-Maßnahmen zu tun. Marx und die Klinik hätten sich „einvernehmlich verständigt, dass Herr Marx das Klinikum verlässt“, so Koslowski. Zum 9. Juli habe Marx sein Amt als Pflegedirektor niedergelegt. Seitdem habe Anja Kucz die Leitung der Pflegedirektion kommissarisch inne.

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