Kulmbach
Förderung

59 Millionen Euro für Klinikum Kulmbach

Die Erweiterung und Sanierung des Klinikums Kulmbach kann zügig weitergehen. Der Ministerrat hat fast 59 Millionen Euro freigegeben.
2023 wird das Klinikum ein ganz neues Gesicht haben.  Der Neubau-Süd (rechts im Bild) soll im Herbst 2019 fertiggestellt sein. Visualisierung: H2M
2023 wird das Klinikum ein ganz neues Gesicht haben. Der Neubau-Süd (rechts im Bild) soll im Herbst 2019 fertiggestellt sein. Visualisierung: H2M
Im April bereits hatte der Krankenhausplanungsausschuss des Freistaats Bayern die Freigabe weiterer Mittel für den zweiten Bauabschnitt geprüft und vorberaten. Weitere fast 59 Millionen Euro wird das Klinikum Kulmbach jetzt nach der Freigabe durch den Ministerrat mit Ministerpräsident Markus Söder an der Spitze erhalten, wie aus einer Pressemitteilung des Klinikums hervorgeht.

Damit wird unter anderem der Bau eines fünften Stockwerks auf dem jetzt bereits entstehenden Neubau Süd geschaffen, in dem weitere Patientenzimmer untergebracht werden. Im zweiten Bauabschnitt geht es auch um den Neubau-West auf dem bisherigen Vorplatz des Klinikums, wo jetzt der Interimsbau steht.

Außerdem kann mit diesen Mitteln auch die Sanierung des Nordflügels des bestehenden Baus über dem Haupteingang verwirklicht werden. Dort sollen künftig Funktionsbereiche untergebracht werden.

Die Verantwortlichen des Klinikums Kulmbach freuen sich außerordentlich, dass nach den bereits im Vorjahr bereitgestellten 34 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt der Freistaat nun eine zügige Fertigstellung des gesamten Projekts ermöglicht. Rund 150 Millionen Euro werden insgesamt in die Erweiterung und Sanierung des Klinikums Kulmbach investiert. Das ist die größte Summe in der Geschichte des Hauses.

Bayerns Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml (CSU), hatte im April vergangenen Jahres persönlich den ersten Spatenstich für dieses große Projekt vorgenommen und damit den Startschuss für ein Vorhaben gegeben, mit dem das Klinikum Kulmbach einen entscheidenden Schritt in die Zukunft unternehmen kann. "Die Neubauten, die hier in den kommenden Jahren entstehen, werden nicht nur die Bedingungen für die Patientenversorgung deutlich verbessern, sondern auch das Erscheinungsbild des Klinikums nachhaltig prägen", sagte die Staatsministerin. Der Neubau Süd ist bereits weit fortgeschritten. Insgesamt rund 46 Millionen Euro wird er kosten.

Bereits im vergangenen Jahr war dem Klinikum die Erhöhung seiner Bettenzahl von 450 auf 540 genehmigt worden. Die Verantwortlichen des Hauses hatten sich deshalb entschieden, auf den Neubau Süd ein weiteres Stockwerk aufzusetzen, um dem dadurch entstehenden Platzbedarf gerecht zu werden. Bereits damals hatte das Gesundheitsministerium signalisiert, auch diesen Bau finanziell zu fördern. Das wurde jetzt durch den Krankenhausplanungsausschuss bestätigt. In den am Dienstag genehmigten Fördermitteln ist auch die Finanzierung dieses weiteren Stockwerks enthalten.

Zweckverbandsvorsitzender Landrat Klaus Peter Söllner (FW) spricht von einer doppelt guten Nachricht. "Wir bekommen jetzt die gesamte Summe, die wir für das Projekt benötigen, auf einmal. Damit sind das für uns natürlich optimale Bedingungen." Gemeinsam haben laut Söllner alle an einem Strang gezogen, um dieses riesige Projekt verwirklichen zu können. Die Planung wurde sowohl den kommunalen Spitzenverbänden wie auch dem Unterausschuss des Krankenhausplanungsausschusses vorgestellt, der dafür eigens nach Kulmbach gekommen war.

"Damit gelingt uns jetzt der große Wurf. Jetzt muss nur noch die Bauzeit überstanden werden. Aber das ist absehbar, und dann haben wir ein in jeder Beziehung hervorragend gerüstetes Haus." Laut Söllner soll das gesamte Projekt 2023 abgeschlossen werden.

Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU), stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes Klinikum Kulmbach, dankt allen, die an dieser Entscheidung mitgewirkt haben. Vergangene Woche habe er in einem Gespräch mit Gesundheitsministerin Melanie Huml das Signal erhalten, dass es gut aussehe für das Klinikum. Ministerin Huml habe ihm persönlich die gute Nachricht übermittelt. "Dass es jetzt so gut geworden ist, freut mich riesig."

Die vergangene Woche, erklärt Schramm, sei mit der Freigabe von rund 140 Millionen Euro für den Campus Kulmbach bereits wunderbar gewesen. Jetzt, nur eine Woche später, dürfen wir uns mit rund 60 Millionen Euro für unser Klinikum freuen. Das alles kurz vor der Bierwoche. Kulmbach muss jetzt eigentlich nur noch feiern."

Mit dem Umbau des Klinikums werden laut Schramm bessere Rahmenbedingungen sowohl für das Personal als auch für die Patienten geschaffen. Vor allem die Unterbringung der Patienten am Klinikum Kulmbach werde durch die Umstellung auf Zweibettzimmer als Standard deutlich verbessert. Auch in der medizinischen Ausstattung werde das Klinikum Kulmbach auf dem neuesten Stand bleiben. "Ich danke neben der bayerischen Staatsregierung auch unserer Geschäftsführerin am Klinikum und dem gesamten Personal. Hätten wir nicht einen so guten Ruf, hätten wir Vieles bei den Entscheidungen in München nicht so durchsetzen können."

Auch Klinikums-Geschäftsführerin Brigitte Angermann freut sich, dass der Kulmbacher Antrag vom bayerischen Ministerrat in vollem Umfang berücksichtigt wurde. "Dass wir nun grünes Licht bekommen haben, macht es uns möglich, nahtlos mit dem zweiten Bauabschnitt fortzufahren." Jetzt könne man den Innenausbau des fünften Obergeschosses auf dem Neubau Süd in Angriff nehmen und mit dem Neubau West beginnen, sobald im Herbst 2019 der südliche Anbau in Betrieb gegangen ist.

Unmittelbar danach soll das Interimsgebäude, das jetzt auf dem Vorplatz des Klinikums steht, abgetragen werden. Dann können an dieser Stelle die Bauarbeiten beginnen. In diesem Gebäudeteil sollen in den unteren Ebenen zwei Parkdecks errichtet. Auch die neue Eingangshalle wird dort entstehen, darüber sieht die Planung fünf weitere Pflegegeschosse vor. Nach der Sanierung des ursprünglichen Nordbaus, in dem sich jetzt die Eingangshalle befindet, werden künftig in diesem Gebäudetrakt Funktionsbereiche untergebracht, darunter die Endoskopie, die Neurologie und die Dialyse, informiert Brigitte Angermann.