Klinik Clausthal-Zellerfeld

Krankenkassen sollen Aus erzwingen

Klinik Clausthal vor dem Aus?

Klinik Clausthal vor dem Aus?

Hannover. Die niedersächsischen Krankenkassen wollen jetzt vor Gericht die Schließung der Klinik in Clausthal-Zellerfeld erzwingen. Ihre Verbände werden beim Verwaltungsgericht Hannover gegen einen Bescheid des Sozialministeriums klagen, der die Kündigung des Versorgungsvertrags der Kassen mit der Asklepios Harzklinik untersagt. Das teilte der Verband der Ersatzkassen am Freitag mit.

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Die Krankenkassen hatten den Versorgungsvertrag Ende vergangenen Jahres zum 31. Dezember 2018 gekündigt, weil sie die Leistungsfähigkeit der Klinik dauerhaft nicht gewährleistet sehen. Das Haus mit 39 Betten biete im Wesentlichen nur noch altersmedizinische Leistungen an, hieß es. Weil in Clausthal die Behandlung von Nebenerkrankungen und Komplikationen bei hochbetagten Patienten nicht sichergestellt werden könne, müssten diese häufig in andere Krankenhäuser verlegt werden. Eine Grundversorgung oder Notfallbehandlungen fänden in Clausthal-Zellerfeld bereits seit Jahren nicht mehr statt.

Die Landesregierung hält die Klinik in Clausthal hingegen für unverzichtbar. Gerade bei winterlichen Straßenverhältnissen sei es oft nicht möglich, das Krankenhaus in Goslar in angemessener Zeit zu erreichen, heißt es dort. Zudem verweist die Behörde auf die große Zahl von Touristen und die Studenten der Universität Clausthal, die gegebenenfalls ambulant vor Ort versorgt werden müssten. Es greife zu kurz, bei der Zukunftsfähigkeit alleine auf die stationäre Versorgung abzuzielen, heißt es. Ziel sei es, die Clausthaler Klinik mit 28 Betten zu erhalten. Für Investitionen seien 3,7 Millionen Euro eingeplant.

Von Jens Heitmann

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