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Sofortprogramm: Ist die Dr. Becker-Klinik gefährdet?

Red; 15. Aug 2018, 15:55 Uhr
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Sofortprogramm: Ist die Dr. Becker-Klinik gefährdet?

Red; 15. Aug 2018, 15:55 Uhr
Nümbrecht - Rehakliniken sind beim Sofortprogramm 'Kranken- und Altenpflege' nicht berücksichtigt - Dr. Ursula Becker, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Neurorehabilitation in NRW, sorgt sich.
Das Sofortproramm des Bundesgesundheitsministeriums gefährdet nach Ansicht von Dr. Ursula Becker die Existenz von neurologischen Rehakliniken. „Das Programm beinhaltet bislang ausschließlich Maßnahmen und Finanzmittel für Akutkrankenhäuser und Pflegeheime. Rehakliniken werden von der Politik zurzeit schlichtweg vergessen“, sagt die Sprecherin und Gründungsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Neurorehabilitation NRW (LAG).

Ursula Becker ist außerdem geschäftsführende Gesellschafterin der Dr. Becker Klinikgruppe, zu der auch die Rhein-Sieg-Klinik in Nümbrecht gehört. Ihre Befürchtung: „Wenn das Gesetzesvorhaben so umgesetzt wird, werden Pflegekräfte massiv aus den Einrichtungen für Rehabilitation abwandern. Dann müssen einzelne Abteilungen oder sogar ganze Kliniken schließen.“ Für die Patienten in NRW seien die Folgen gar nicht abzuschätzen. Im Namen der LAG fordert Becker deshalb vom Ministerium, die Maßnahmen des Sofortprogrammes umgehend auf die Kliniken für Rehabilitation auszuweiten. Außerdem macht sie sich dafür stark, dass Rehabilitationskliniken Pflegeberufe ausbilden dürfen – denn das sei bislang im neuen Pflegeberufegesetz vom 17. Juli 2017 nicht vorgesehen.


„Viele Pflegeschüler haben die Rehabilitation als Arbeitsfeld gar nicht auf dem Schirm, einfach, weil wir in der Ausbildung nicht vorkommen“, sagt Becker. Rehakliniken seien hier klar im Nachteil gegenüber Akuthäusern und Altenheimen im Kampf um qualifiziertes Personal. Für sie ist es deshalb unerlässlich, dass das Pflegeberufegesetz zwingend um die Ausbildungsstätte Rehabilitationsklinik erweitert wird.   
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