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Universität kooperiert mit drei Krankenhäusern

Medizinfakultät: Lippe und Bielefeld sind dabei

Bielefeld/Detmold (WB). Die Universität Bielefeld hat entschieden, bei welchen Krankenhausträgern die künftigen Medizinstudenten praktisch ausgebildet werden.

Christian Althoff

Die Universität Bielefeld hat entschieden, bei welchen Krankenhausträgern die künftigen Medizinstudenten praktisch ausgebildet werden.
Die Universität Bielefeld hat entschieden, bei welchen Krankenhausträgern die künftigen Medizinstudenten praktisch ausgebildet werden. Foto: Thomas F. Starke

Nach WESTFALEN-BLATT-Informationen soll es sich um das Klinikum Lippe, das Evangelische Krankenhaus Bethel und das Städtische Klinikum Bielefeld handeln.

Die Universität will ihre Entscheidung im Laufe dieser Woche bekanntgeben. Beworben hatten sich unter anderen auch das Franziskus-Hospital Bielefeld und das St.-Vincenz-Krankenhaus Paderborn.

Mühlenkreiskliniken nicht beworben

Da das Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen sowie das Kreisklinikum Herford und die Mühlenkreiskliniken (Minden-Lübbecke) bereits mit der Uni Bochum kooperieren, konnten sie sich nicht bewerben.

Nach dem Plan der Landesregierung sollen sich 2020 die ersten 150 Studenten in Bielefeld für Medizin einschreiben. Weil der Bau einer eigenen Uniklinik zu teuer ist, wird die praktische Ausbildung in nahen Krankenhäusern stattfinden.

Bei ihrer Bewerbung mussten die Krankenhäuser die Zahl ihrer forschenden und publizierenden Chefärzte, deren Zahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen sowie das Fächerspektrum angeben. Das Konzept der Uni Bielefeld soll so aussehen, dass mit drei Krankenhausträgern Kooperationsverträge geschlossen werden.

Es sollen aber wohl nicht die kompletten Krankenhäuser in die universitäre Ausbildung eingebunden werden, sondern nur bestimmte, herausragende Abteilungen. Ob sich die Krankenhäuser dann trotzdem Universitätskliniken nennen dürfen, ist noch unklar.

Chance für kleinere Krankenhäuser

Angeblich wird überlegt, in einem zweiten Schritt auch kleinere Krankenhäuser aus Ostwestfalen-Lippe einzubinden. Es könnten Lehraufträge an herausragende Ärzte vergeben werden, deren Abteilung ansonsten nicht die Voraussetzungen für eine Uniklinik erfüllen.

Davon erhofft man sich, dass Studenten auch kleinere Krankenhäuser auf dem Land kennenlernen, vielleicht das Arbeitsumfeld schätzen und sich entscheiden, dort zu arbeiten. Dieser »Klebeeffekt« war ein Grund für die schwarz-gelbe Landesregierung, in Bielefeld eine Medizinfakultät einzurichten. Denn der Ärztemangel trifft das ländliche Ostwestfalen-Lippe besonders.

Das Konzept für die neue Medizinfakultät, das 150 Seiten stark sein soll, muss vom Wissenschaftsrat der Kultusministerkonferenz abgesegnet werden. Er prüft unter anderem, ob die Krankenhäuser die erwarteten Leistungen in Forschung und Lehre erbringen.

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