Die hochdefizitäre Situation des Krankenhauses Bad Frankenhausen mache eine umfassende Restrukturierung des Klinikverbunds erforderlich, so der Betreiber. Der Klinikbetrieb an den vier Standorten Bad Frankenhausen, Sondershausen, Sömmerda und Luckenwalde mit derzeit rund 1.500 Mitarbeitern laufe weiter. Die ursprünglich zum Jahresende geplante Schließung des Standortes Bad Frankenhausen ist zunächst vom Tisch. Neben den Krankenhäusern und einem Altenheim in Artern betreibt die Gruppe auch zwei medizinische Versorgungszentren und eine Servicegesellschaft mit weiteren rund 200 Mitarbeitern.
Die Sanierungswelle im deutschen Gesundheitswesen dauert seit einigen Jahren an. Mit Sachwalter Eckert und dem Dentons-Restrukturierungsteam Dirk Schoene und Andreas Ziegenhagen ist genau ein Jahr nach dem Insolvenzantrag der Paracelsus-Klinikgruppe dieselbe Mannschaft im Einsatz, die Paracelsus schließlich mittels Insolvenzplan und Verkauf an einen Investor retten konnte. Eckert war schon 2015 bei den AWO-Gesundheitsdiensten in Hannover als Sanierer aktiv, zu dem das Klinikum Hann. Münden gehörte. Markus Kohlstedt aus der Kanzlei Eckert beriet im laufenden Jahr das Einbecker Bürger-Spital bei der Sanierung. Seit dem Zugang mehrerer Partner aus der Kanzlei Ringstmeier & Kollegen im Sommer 2018 ist die Sozietät Eckert auch in Nordrhein-Westfalen stärker vertreten.
Dentons gehört zu den bekanntesten Namen im deutschen Restrukturierungsmarkt. Neben der Paracelsus-Sanierung stand die Kanzlei zuletzt vor allem durch die turbulente Insolvenz von Alno-Küchen im Rampenlicht, die mit Dentons-Beteiligung als Eigenverwaltungsfall begann und später in ein Regelverfahren umgewandelt wurde.
Stefan Ettelt, dessen Kanzlei in Döbeln und Dresden Büros unterhält, hat in den vergangenen Jahren zahlreiche mittelgroße Eigenverwaltungsfälle als insolvenzrechtlicher Berater begleitet. Dazu gehörten etwa die HDG Hoteldienstleistungsgesellschaft Heinecke & Blaufuß, die Spedition Alfred Wedlich und die Handy-Shop Kette Aptus/Yourfone.