Millionenteure AusgabenIm Brühler Marienhospital stehen die Zeichen auf Wachstum

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Im Brühler Marienhospital stehen die Zeichen auf Wachstum. Die Geschäftsführung will mit einem Ausbau Platz für weitere 35 Patientenbetten schaffen.

Im Brühler Marienhospital stehen die Zeichen auf Wachstum. Die Geschäftsführung will mit einem Ausbau Platz für weitere 35 Patientenbetten schaffen.

Brühl – Im Brühler Marienhospital stehen die Zeichen auf Wachstum. In den vergangenen drei Jahren hat sich die Zahl von Behandlungen im stationären Bereich deutlich vergrößert. Verzeichneten die Verantwortlichen 2015 noch 9367 stationäre Fallzahlen, wie es im Fachjargon heißt, so werden es im laufenden Jahr voraussichtlich 10.250 sein.

„Wir profitieren von unserem Bemühungen um hohe Standards bei der Behandlung und Hygiene im Krankenhaus. Außerdem haben wir mit einer Offensive für Herzlichkeit eine familiäre, angenehme Atmosphäre geschaffen“, sagt Geschäftsführer Andreas Heuser.

Wachstum stößt an Grenzen

Auch die Mitarbeiterschaft hat sich vergrößert. 27 volle Stellen wurden im genannten Zeitraum geschaffen, ein Zuwachs von fast einem Zehntel. Inklusive der Teilzeitkräfte sind jetzt etwa 500 Personen im Krankenhaus beschäftigt. Der Umsatz im Bereich der stationären Behandlungen beträgt etwa 38 Millionen Euro.

Das richtige Augenmaß

Unter Geschäftsführer Andreas Heuser investiert das Marienhospital in den nächsten Jahren insgesamt sieben Millionen Euro.

Unter Geschäftsführer Andreas Heuser investiert das Marienhospital in den nächsten Jahren insgesamt sieben Millionen Euro.

Das Brühler Marienhospital blickt auf eine lange Geschichte zurück. Im kommenden Jahr dürfen die Verantwortlichen das 125-jährige Bestehen feiern. Die jüngste Vergangenheit dient dabei als Steilvorlage für gute Laune bei den anstehenden Festlichkeiten. Es kommen immer mehr Patienten und der Umsatz steigt.

Die Geschäftsführung tut gut daran, möglichst lange auf der Erfolgswelle zu reiten. Dafür gilt es zu investieren und die Räumlichkeiten auszubauen. Doch ist Augenmaß gefragt, um nicht irgendwann mit Überkapazitäten da zu stehen. Die Idee, auch die Geriatrie, also den Bereich der Altersmedizin auszubauen, klingt vielleicht nicht besonders schick, dürfte sich aber als richtig erweisen. Schon heute ist rund ein Viertel der Brühler über 65 Jahre alt, und die Zahl der Senioren wird zunehmen. Damit gehört die Geriatrie zweifellos zu den Wachstumsbereichen der Medizin und dürfte den Krankenhäusern auch künftig viele Patienten bescheren.

Doch das Wachstum stößt an Grenzen – und das ganz konkret. „Die bestehenden Räumlichkeiten sind ausgereizt. Wir benötigen zusätzliche Betten“, erklärt Heuser. Der diplomierte Volkswirt leitet seit etwa drei Jahren die Geschicke des Hospitals im Herzen der Stadt.

Daher will man investieren und Platz schaffen. Der Träger, die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) hat bereits grünes Licht gegeben, wenn auch das Bauordnungsamt zustimmt, soll der neben dem historischen Bau befindliche Gebäudetrakt Josef eine zusätzliche Etage erhalten. „Das würde Platz für rund 35 Betten schaffen“, erklärt Heuser, dessen Haus bislang über 239 Betten verfügt.

Anfang 2020 könnten bei günstigem Verlauf die Bauarbeiter anrücken und das Gebäude aufstocken. Nach dem Abschluss der Arbeiten sollen die neuen Räume zunächst im Wechsel unterschiedliche Abteilungen beherbergen.

„Wir wollen die Chance nutzen und die alten Stationen renovieren. Dafür benötigen wir diese Ausweichmöglichkeit“, sagt Heuser, der mit Gesamtausgaben von sieben Millionen Euro rechnet – vier Millionen davon will das Hospital in die Erweiterung stecken. Nach rund einem Jahr soll die neue Etage Patienten der Chirurgie, Inneren und Geriatrie als Unterkunft dienen. Bis dahin ist kluges Management gefragt, um der großen Nachfrage gerecht zu werden. „Klar ist auf jeden Fall, dass wir keine Betten auf dem Flur aufstellen werden“, sagt Heuser.

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