Die finanzielle Schieflage der drei Kliniken im Landkreis Neu-Ulm hält die Kreisräte auch in der Weihnachtszeit in Atem. Die Freien Wähler fordern nun, das Thema rasch wieder auf die Tagesordnung zu nehmen. Sprich: Schon im Januar müsse sich der Kreistag erneut mit „den enormen Defiziten der Kreiskliniken“ beschäftigen, heißt es in einem Schreiben an die Kreisverwaltung und Landrat Thorsten Freudenberger. Eile sei geboten, auch weil die Defizite Auswirkungen auf den Kreishaushalt hätten.
Hintergrund: Im vergangenen Jahr haben die drei  Kliniken in Neu-Ulm, Weißenhorn und Illertissen 12,6 Millionen Euro Defizit gemacht – 5 Millionen mehr als eingeplant. Das wurde am 12. Dezember im Krankenhaus-Ausschuss bekannt. Wenige Tage später wurde dann, wie berichtet, in der letzten Sitzung vor Weihnachten eine geplante Aussprache zu den Kreiskliniken kurzerhand vertagt. Zu diesem Zeitpunkt hatte besagte Sitzung bereits dreieinhalb Stunden gedauert. Die Räte waren erschöpft. Sie trauten sich die anstrengende Krankenhaus-Debatte offenbar nicht mehr zu.

CSU widerspricht

Nächster Sitzungstermin wäre der 15. Februar. Dann soll ein neuer Anlauf genommen werden. Was den Freien Wählern eindeutig zu lange dauert, wie die Kreisräte Kurt Baiker und Jürgen Bischof betonen. Sie schreiben: „Wir möchten hierzu darauf hinweisen, dass das Defizit der Kreisspitalstiftung derzeit jede Woche um eine Viertelmillion Euro ansteigt.“
Franz-Clemens Brechtel, Sprecher der CSU-Fraktion, hält den Vorstoß für übertrieben. Er hat an die „liebe Freunde“ geschrieben, lässt diese wissen: „Jetzt lasst mal den Weihnachtsbaum im Wohnzimmer!“ Die Terminierung der Aussprache auf Februar sei okay. Brechtel: „Ich freue mich auf den ergebnisreichen Kreistag, mir reicht der Termin.“ 

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