Maria-Hilf-Krankenhaus BergheimStadt und Politiker wollen Geburtshilfe retten

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Am MHK soll die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe schließen. Bei der Baustelle handelt es sich um Kanalarbeiten.

Am MHK soll die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe schließen. Bei der Baustelle handelt es sich um Kanalarbeiten.

Bergheim – Ein von Bürgermeister Volker Mießeler initiierter Kooperationsarbeitskreis soll versuchen, die Schließung der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Maria-Hilf-Krankenhaus zu verhindern. Auf die Einrichtung des Arbeitskreises habe er sich mit dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung der Cellitinnen, Dieter Kesper, und dem Geschäftsführer des Krankenhauses, Carsten Claus, verständigt.

„Das Thema ist sehr komplex, und ein Abwenden der Schließung ist sicher schwierig, aber wir wollen nichts unversucht lassen“, sagt Mießeler. Die Stiftung der Cellitinnen als Trägerin des Krankenhauses hatte angekündigt, die Abteilung wegen einer schwierigen Kosten- und Ertragslage, Personalmangels und sinkender Geburtenzahlen zum 31. März schließen zu wollen. Ein Teil des Personals soll, wenn möglich, innerhalb des Krankenhauses eine neue Beschäftigung finden.

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Nach Angaben Mießelers sollen dem Arbeitskreis Vertreter der Stadtverwaltung, der Bundes-, Landes- und der lokalen Politik angehören. Auch solle überlegt werden, ob die Bezirksregierung und andere Behörden eingebunden werden könnten. „Aber es muss jetzt schnell gehen, es sind schon Kündigungen ausgesprochen worden.“

Unterschiedliche Prognosen

Im Gespräch mit Kesper und Claus habe es am Montag unterschiedliche Auffassungen über die Entwicklung der Kinderzahlen in Bergheim gegeben. „Wir gehen von einem weiteren Zuwachs aus“, sagt Mießeler. Das decke sich jedoch nicht mit den Prognosen des Krankenhauses. Es sei aber auch klar: „Das Maria-Hilf-Krankenhaus braucht eine Verdopplung der Geburtenzahlen, um eine schwarze Null zu schreiben.“ Im Jahr 2018 kamen in dem Krankenhaus 486 Kinder zur Welt. Im Rekordjahr 2016 waren es 589 Kinder.

In Schreiben an Claus, Kesper und an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann wendet sich die SPD-Fraktionsvorsitzende Fadia Faßbender gegen eine Schließung der Abteilung. Unter anderem fragt sie, ob es Pläne gebe, das Krankenhaus zu verkaufen, und schlägt einen Krankenhausverbund und die Einrichtung eines Pflegeschule in Bergheim vor, um Fachkräftemangel vorzubeugen.

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