Chaos an Unimedizin: Die Ministerin muss gehen
OZ-Redakteur Andreas Meyer kommentiert die Lage an der Universitätsmedizin Rostock.
Quelle: Montage: Ove Arscholl / Frank Söllner
Rostock. Ermittlungen gegen den Ärztlichen Vorstand, monatelange Prüfungen hinter den Kulissen, Streit um lebenswichtige Projekte wie die geplante neue Kinderklinik: Das größte Krankenhaus des Landes, die Rostocker Uni-Medizin, gibt seit Monaten ein jämmerliches Bild ab. Eines, das nicht dazu geeignet ist, Vertrauen bei Patienten und Mitarbeitern zu wecken. Und diejenigen, die das ändern könnten, wirken mehr und mehr überfordert: Sebastian Schröder, Aufsichtsratschef und Staatssekretär im Bildungsministerium, gibt eine ebenso unglückliche Figur ab wie seine Chefin, Ministerin Birgit Hesse (beide SPD). Die volle Wahrheit zu den Vorgängen in der Klinik – zu den Boni für die Vorstände und den Gewinn-Erwartungen etwa – gibt es nur häppchenweise. Statt aufzuräumen und reinen Tisch zu machen wird politisch taktiert. Das eigene Überleben scheint wichtiger als Klinik und Patienten-Wohl. Und das kann nur eine Konsequenz bedeuten: Die Ministerin muss gehen. Sie und Schröder scheinen mehr und mehr nicht in der Lage zu sein, die Klinik wieder auf Kurs zu bringen. Und das ist – vor allem in Sinne der Patienten – nicht länger hinnehmbar.
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Andreas Meyer
OZ