Harburger Krankenhaus: Chefärztin und vier Oberärzte entlassen sich aus Klinik

Kündigungen und Vorwürfe gegen Chef von Helios Mariahilf

Beklagt mit ihren Kollegen Missstände in der Klinik: Chefärztin Dr. Maike Manz

Beklagt mit ihren Kollegen Missstände in der Klinik: Chefärztin Dr. Maike Manz

Foto: PR
Von: KATHARINA WOLF

Hamburg – Das Arbeitsklima in der Harburger Helios Mariahilf Klinik – offenbar alles andere als gesund. Die Chefärztin der Geburtshilfe, Dr. Maike Manz (43), hat nach nur zwei Jahren gekündigt – und mit ihr vier weitere Oberärzte der Abteilung. Brisant: In einem offenen Brief beschweren sich alle Mediziner über Missstände in der Klinik.

In dem Schreiben, das BILD vorliegt, erheben die Ärzte schwere Vorwürfe: „Unter den derzeit existierenden Rahmenbedingungen können wir unseren Ansprüchen an die medizinische Versorgung, die patientenfreundliche Organisationsstruktur und den Umgang mit Mitarbeitern nicht mehr gerecht werden.“

Fatal: Nach dem die Geburtenstation der Asklepios-Klinik Harburg Ende 2016 im Zuge einer Neustrukturierung dichtgemacht wurde, ist Helios (2055 Geburten im letzten Jahr) für Schwangere im Hamburger Süden einzige Anlaufstelle.

Einzige Klinik mit Geburtenstation in Hamburgs Süden: die Helios Mariahilf Klinik

Einzige Klinik mit Geburtenstation in Hamburgs Süden: die Helios Mariahilf Klinik

Foto: Marco Zitzow

Der Vermutung steht im Raum, dass die Klinik dem gewachsenen Bedarf nicht gerecht werden kann.

Mariahilf-Geschäftsführer Phillip Fröschle (36) kann die Vorwürfe, über die zuerst das „Abendblatt“ berichtet hatte, nicht nachvollziehen: „Personell sind wir gut aufgestellt und an den Rahmenbedingungen hat sich in den letzten zwei Jahren nichts Entscheidendes verändert.“

Das sehen seine Mediziner anders: Zwei in der Abteilung verbliebene Oberärztinnen und ein Oberarzt haben den Brand-Brief ebenfalls unterschrieben.

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