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Krankenhaus-Krise

Nach Millionen-Kredit: Braucht Peiner Klinikum weitere Finanzspritze?

Das Peiner Klinikum an der Virchowstraße steckt in der Krise: Peiner Kreispolitiker haben Unterstützung zugesagt.

Das Peiner Klinikum an der Virchowstraße steckt in der Krise: Peiner Kreispolitiker haben Unterstützung zugesagt.

Peine. Mit einer Finanzspritze von 14 Millionen Euro haben Ende 2018 die Landkreise Celle und Peine eine drohende Insolvenz der AKH-Gruppe, zu der auch das Peiner Klinikum gehört, gerade noch abwenden können – ausgestanden ist die Krise aber noch lange nicht. Es könnten weitere finanzielle Hilfen nötig sein, die Peiner Politik signalisiert bereits Unterstützung.

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Einen Verlust von 16,5 Millionen Euro hatte die AKH-Gruppe aus Celle im Geschäftsjahr 2017 eingefahren. Ohne das Geld der öffentlichen Hand hätten laufende Rechnungen und sogar die Dezember-Gehälter nicht mehr gezahlt werden können, hieß es damals.

Die PAZ fragte Ralf Kuchenbuch von der AKH-Gruppe, wie die aktuelle Lage in Peine aussieht und ob, ganz konkret, mit der Finanzspritze die Januar- und Februar-Gehälter gesichert seien. „Derzeit betrachten wir die Situation auf monatlicher Basis jeweils neu, da eine Prognose von der monatlichen Auslastung des Klinikums abhängt, hierbei ist ein kurzer Prognosezeitraum erforderlich. Die Januar-Gehälter sind gesichert – nicht zuletzt durch die Unterstützung des Landkreises, für die wir sehr dankbar sind“, so der AKH-Sprecher.

Eindeutige Signale

Heißt im Klartext: Man lebt im Moment quasi von der Hand in den Mund, ab Februar droht möglicherweise eine neuerliche finanzielle Lücke. Wird dann wieder der Landkreis Peine mit einem Darlehen in die Bresche springen? Die Signale aus der Politik sind jedenfalls eindeutig.

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„Die SPD im Kreis Peine steht zu unserem Krankenhaus. Es ist ein wichtiger Standortfaktor für unseren Landkreis und mit rund 800 Angestellten einer der größten Arbeitgeber. Das Personal des Krankenhauses leistet sehr gute Arbeit – und die Patienten sind im Klinikum Peine gut versorgt“, so Frank Hoffmann, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag. „Sollten weitere finanzielle Hilfen nötig sein, so wird man dies unter Berücksichtigung der finanziellen Leistungsfähigkeit des Landkreises, den dann vorliegenden Fakten und in enger Abstimmung mit der Kommunalaufsicht zu gegebener Zeit beschließen.“

„Wichtiges Standortmerkmal“

Von den Christdemokraten gibt es ähnliche Stimmen. „Die Sicherheit und das Vertrauen unserer Bürger, eine optimale gesundheitliche Versorgung und Betreuung zu erhalten, ist ein wesentlicher Aspekt der öffentlichen Daseinsvorsorge. Außerdem ist für Firmenansiedlungen, ebenso wie zur Fachkräftegewinnung, das attraktive Krankenhausangebot ein wichtiges Standortmerkmal“, sagt Michael Kramer, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Kreistag. AKH müsse nun ein tragfähiges Sanierungskonzept vorlegen, auf dieser Basis könne man weiter über mögliche Hilfen diskutieren.

Sanierungskonzept im zweiten Quartal

Und an diesem Sanierungskonzept wird derzeit fieberhaft gearbeitet. „Wir rechnen mit einer Fertigstellung im zweiten Quartal“, sagte AKH-Sprecher Kuchenbuch auf PAZ-Anfrage. Details, etwa zu einem möglichen Stellenabbau, wurden zunächst nicht bekannt. „Für Aussagen eines möglichen Personalabbaus ist es derzeit noch zu früh. Dies wären nicht validierte Zahlen – und das hielten wir nicht für angemessen“, so Kuchenbuch abschließend.

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Von Tobias Mull

PAZ

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