An der Lage seines Büros hoch über dem Bodensee mit Bergsicht kann es kaum gelegen haben, dass Thomas Menter (52) als neuer Geschäftsführer an das Helios Spital nach Überlingen kam. Denn sein alter Arbeitsplatz am Klinikum in Starnberg kann vom Standort her kaum schlechter gewesen sein. Doch der Oberbayer, der an der kommunalen Einrichtung zuletzt als Prokurist und Leiter für Finanzen und Controlling tätig gewesen war, suchte eine neue Herausforderung und da erschien ihm bei seiner Wahl das Helios Spital von der Lage und vom Anspruch her mindestens ebenbürtig.

Daher sehe er in seiner neuen Aufgabe ein „langfristiges Engagement“ und die Rolle des Klinikgeschäftsführers keineswegs als Sprungbrett auf der Karriereleiter. Menter nimmt damit auch auf die kurze Dienstzeit seines Vorgängers Sven Axt Bezug, der schon nach einem Jahr aus familiären Gründen an eine andere Helios-Klinik am Main weitergezogen war.

Menter spricht von "Perle am Bodensee"

„Ich bin mit offenen Armen empfangen worden“, freut sich Thomas Menter, „und ich habe mich schon sehr gut eingelebt.“ Die ersten drei Monate wollte der neue Geschäftsführer ins Land gehen lassen und erste Eindrücke aufnehmen, ehe er sich selbst und seinen Blick auf das Helios Spital der Öffentlichkeit vorstellte. „Das ist schon eine Perle am Bodensee“ ist sein erstes Fazit recht euphorisch. Die medizinische Vielfalt und engagierte Kollegen sieht Menter als Garant des „erfolgreichen Weges“, auf dem er das Krankenhaus sieht. Für die Bevölkerung sei es einfach wichtig und wertvoll, wenn man eine leistungsfähige medizinische Einrichtung vor der Haustür habe. Hier brauche sich das Helios Spital in der Region nicht zu verstecken.

Überschaubare Größe ein Vorteil der Helios Klinik

Dafür sorgten aus Menters Sicht zum einen das breite Leistungsspektrum, mit dem sich das Haus sowohl internen als auch externen Qualtitätsprüfungen stelle und dies auch transparent kommuniziere. Die medizinsiche Versorgung sei sehr gut, die pflegerische Betreuung ebenfalls. Hier habe die überschaubare Größe mit rund 170 Betten für die Grund- und Regelversorgung deutliche Vorzüge gegenüber großen Kliniken mit Maximalversorgung.

Pflegenachwuchs kommt aus eigener Krankenpflegeschule

Vor Herausforderungen stelle unter anderem das neue Pflegestärkungsgesetz mit seiner Untergrenzenverordnung, erklärt Thomas Menter. Doch sei dieses Thema bei Pflegedirektorin Daniela Klesel in besten Händen. „Es ist nach wie vor sehr schwierig, mehr Mitarbeiter für die Pflege zu bekommen“, sagt Klesel. Umso erfreuter sei das Helios Spital, dass es im vergangenen September zehn Absolventinnen der eigenen Krankenpflegeschule habe übernehmen und ihnen einen Arbeitsplatz anbieten können. Schon jetzt habe man ein Auge auf den nächsten Nachwuchs. Klesel: „Diesen Personalbedarf muss man vorausschauend stets im Hinterkopf haben.“

Mit den Finanzen eines Krankenhauses kennt sich Menter aus

Als Gewinn wertet er auch seine bisherigen Erfahrungen in einer kommunalen Klinik, von der er eine etwas andere Perspektive auf den privaten Krankenhausbetrieb mitbringt. Zuvor war Thomas Menter Referent bei der AOK Bayern und – quasi auf der anderen Seite des Tisches – unter anderem für Entgeltverhandlungen mit den Kliniken zuständig. Auch dieser Blickwinkel kann ihm in seiner jetzigen Rolle als Geschäftsführer nur zugute kommen.

Thomas Menter ist verheiratet und hat zwei Kinder, seine Familie lebt derzeit noch in Landsberg am Lech. Er selbst muss sich in Überlingen derzeit noch mit einer Ferienwohnung begnügen. Noch sei nicht klar, wie sich die familiäre Situation in naher Zukunft gestalte, erklärt Menter. Für ein längeres Engagement am Helios Spital werde dies allerdings kein Hindernis sein.

In drei Jahren gibt es nur noch Zwei-Bett-Zimmer

Schließlich ist weiterhin einiges in Bewegung in der Klinik. In den vergangenen Monaten ist schon die Härlenstube optisch und technisch aufgefrischt worden. In diesen Tagen erfolgt schon der Umzug in den neuen Anbau der Geriatrie-Abteilung, die Mitte Februar dann offiziell ihrer Bestimmung übergeben wird. Schon bald darauf geht es an die etappenweise Modernisierung der sechs Stationen des Bettentrakts, deren Komfort verbessert werden soll, insbesondere durch eine Beschränkung auf Zwei-Bett-Zimmer. Binnen drei Jahren soll dies abgeschlossen sein. „Dank eines intelligenten Bettenmanagements“, betont Thomas Menter, „müssen wir dazu keine Station schließen.“