Bremerhaven - Aus Angst vor einer drohenden Schließung von Kinderklinik und Frühgeborenen-Medizin sind am Sonnabend in Bremerhaven Beschäftigte und besorgte Eltern auf die Straße gegangen. Nach einem mehrere Kilometer langen Demonstrationszug durch die Seestadt kam es am Nachmittag auf dem Platz vor der Großen Kirche zu einer Kundgebung. Ärzte und Klinikbedienstete kritisierten die ihrer Ansicht nach bedenkliche Tatenlosigkeit der Politik und forderten schnelle und nachhaltige Lösungen.

Wichtig könnte die Entwicklung in der Seestadt auch für Familien aus dem Landkreis Wesermarsch sein. Von hier kommen in jüngster Zeit verstärkt kleine Patienten nach Bremerhaven. Doch die Kliniken leiden unter Personalproblemen. Sechs Mitarbeiter haben wegen der unsicheren Lage bereits gekündigt und können gegenwärtig nicht ersetzt werden.

Oberbürgermeister Melf Grantz, der die Problematik schon länger kennt, stellte sich am Sonnabend an die Seite der Demonstranten und verlangte einen Kinderklinik-Neubau am Standort Reinkenheide. „Wir müssen Pädiatrie, Neonatologie und Geburtshilfe an einem Standort zusammenführen. Dieser Standort ist Reinkenheide.“

Für diesen Dienstag kündigte Grantz Gespräche bei Bremens Gesundheitssenatorin Professor Dr. Eva Quante-Brandt (SPD) an. „Ich erwarte, dass dann eine Klärung der immer unerträglicher werdenden Situation erfolgt.“