Bundesratsinitiative

Brandenburg will für mehr Patientensicherheit sorgen

Berlin - 02.05.2019, 15:00 Uhr

Brandenburgs Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij bringt erneut eine Bundesratsinitiative auf den Weg. Diesmal geht es um mehr Patientenorientierung im Gesundheitswesen. (Foto: Johanna Bergmann)

Brandenburgs Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij bringt erneut eine Bundesratsinitiative auf den Weg. Diesmal geht es um mehr Patientenorientierung im Gesundheitswesen. (Foto: Johanna Bergmann)


Das Land Brandenburg will mit einer Bundesratsinitiative die Patientenorientierung und damit die Patientensicherheit verbessern. Patienten sollen mehr und vor allem verständlichere Informationen zu ihrer individuellen Behandlung bekommen. Mit dem Antrag, der am 17. Mai auf der Tagesordnung des Bundesrats stehen wird, soll die Bundesregierung aufgefordert werden, die Patientenorientierung zu einer Leitidee des deutschen Gesundheitswesens zu machen.

Die Brandenburger Landesregierung hat am vergangenen Dienstag einer Initiative von Landesgesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Linke) zugestimmt, die die Patientenorientierung im Gesundheitswesen verbessern soll. Die Ministerin erklärte dazu: „Die Patientenrechte wurden in den vergangenen Jahren zwar immer weiter gestärkt, aber vielen Patienten fällt es sehr schwer, Diagnosen, Therapieempfehlungen oder Anweisungen zur Medikamenteneinnahme zu verstehen. Das ist keine Frage von Bildung oder Intelligenz, sondern liegt an dem auch für viele Mediziner oft unverständlichen Fachchinesisch.“ Die Ministerin betonte, dass Ärzte gegenüber ihren Patienten eine Informationspflicht haben. Nur wer gut informiert sei, könne frei und selbstverantwortlich entscheiden. Und hier sieht Karawanskij Nachbesserungsbedarf.

Ihre Initiative fordert unter anderem, dass Patienten nach jeder Behandlung einen Patientenbrief erhalten, der sie verständlich über Diagnose, Behandlung und Einnahme von Medikamenten und über angemessenes Gesundheitsverhalten aufklärt. „Wenn Patientenorientierung und die Förderung der Gesundheitskompetenz ernst genommen werden, lässt sich der Patientenbrief nicht als ‚unnötige Bürokratie‘ einfach abtun“, betonte Karawanskij.

Sie verweist darauf, dass die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) der Länder schon im vergangen Sommer die Patientenorientierung zu einem Schwerpunktthema gemacht habe. Sie habe dazu auch einen Beschluss mit konkreten Maßnahmen gefasst. Doch die Bundesregierung habe viele wichtige Punkte zurückgewiesen oder entwertet, erklärte Karawanskij – und das wolle sie nicht akzeptieren.

Laut Brandenburger Ministerium soll die Bundesregierung mit dem Entschließungsantrag weiterhin dazu aufgefordert werden, die Patientenorientierung zu einer Leitidee des deutschen Gesundheitswesens zu machen. Auch sollen die Beteiligung von Patienten in allen Gremien des Gesundheitswesens sowie die Bürgerbeteiligung bei der Verbesserung der medizinischen Versorgung gestärkt werden.

Der Entschließungsantrag wird auf der Tagesordnung der nächsten Bundesratssitzung am 17. Mai 2019 stehen.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

Vielleicht ist es der Ministerin entgangen...

von Christiane Patzelt am 02.05.2019 um 16:05 Uhr

noch hat sie 583 Brandenburger ApothekerInnen und Angestellte, die zur Einnahme von Medikamenten face-to-face in just real-time den Patienten aufklären! Ich lese hier kein Wort von Beteiligung der Apotheken in Brandenburg. Jeder Patient soll ein Blatt Papier vom Arzt erhalten - ja - genau das funktioniert eben nicht! Frau Karawanskij -- seien Sie schlauer als das BMG und schließen Sie uns ApothekerInnen mit ein! Wir bringen jede Menge Kompetenz mit - und Verständnis für unsere Patienten/Kunden, denn sie sind unsere tägliche Existenzberechtigung!

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