Klinikum Erding:Positive Aussichten

Der Krankenhausausschuss stimmt für den Ausgleich des Defizits in Höhe von 2,38 Millionen Euro. Die Zahlen für das erste Quartal lassen auf eine bessere Entwicklung schließen

Von Philipp Schmitt

In diesem Jahr ist für das Klinikum Erding mit einem Defizit von 2,38 Millionen Euro zu rechnen: Der Krankenhausausschuss des Landkreises hat in seiner vergangenen Sitzung den von Vorstand Sándor Mohácsi beantragten Fehlbetragsausgleich in Höhe von 2,38 Millionen Euro einstimmig beschlossen: "Der Ausgleich wird gewährt und erfolgt anhand der Maßgaben des öffentlichen Betrauungsaktes", sagte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU). Der Kreistag müsse die Mittel freigeben. Es erscheint nicht ausgeschlossen, dass es einmal auch wieder anders kommen könnte: Die Entwicklung im ersten Quartal 2019 verlief positiv, wie es in der Sitzung hieß.

Bereits im Dezember 2018 hatte der Kreistag beschlossen, von 2019 an die Klinik als Regiebetrieb des Landkreises mit "der Erbringung von Krankenhausleistungen als Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichen Interesse" zu betrauen und ein durch die "Gemeinwohlaufgabe" entstehendes Defizit auszugleichen. Krankenhausdirektor Mohácsi teilte mit, dass das Gesamtdefizit aus dem Finanz- und Vermögensplan des Klinikums errechnet wurde. Mit Schreiben vom 27. März an Bayerstorfer hatte der Klinikleiter die Übernahme des Defizits beim Landkreis beantragt. Bayerstorfer teilte mit, dass im Haushalt dafür drei Millionen Euro eingeplant seien. Der Kreistag hatte bereits am 6. Februar den Wirtschaftsplan 2019 der Klinik mit dem kalkulierten Jahresfehlbetrag von 2,38 Millionen Euro genehmigt. Es gab dazu in der Sitzung des Krankenhausausschusses keine Wortmeldung, die Zustimmung zum Fehlbetragsausgleich erfolgte ohne längerer Debatte.

Zuvor hatten Mohácsi, der Stellvertreter und Direktor Medizinische Prozesse, Dirk Last, der ärztliche Leiter Lorenz Bott-Flügel und die Pflegedirektorin Gertrud Friess-Ott die positive Entwicklung der Klinik dargestellt. Die Leistung des Klinikums hat sich demnach von Januar bis März 2019 "sehr positiv entwickelt". Der Leistungswert für stationäre Krankenhausversorgung (Case-Mix-Punkte) sei im Vergleich zum Vorjahr im ersten Quartal 2019 um mehr als drei Prozentpunkte und im Vergleich mit dem Plan um mehr als fünf Prozent gestiegen, sagte Mohácsi. Die Zahl der in Erding und Dorfen stationär behandelten Menschen ist im Vorjahresvergleich um ein halbes Prozent auf 4316 gestiegen und lag damit drei Prozent über dem Plan. Der Case-Mix-Index stieg im Vergleich zum Vorjahr im ersten Quartal um fast drei Prozent: "Es war das beste Quartal aller Zeiten, alle wichtigen Kennzahlen haben sich positiv entwickelt", stellte der Direktor fest.

Vor der Rückumwandlung des Klinikums in einen Regiebetrieb des Landkreis als Abteilung des Landratsamtes und Teil der öffentlichen Verwaltung hatte es Diskussionen im Kontext mit dem jährlichen Defizit und zur Transparenz gegeben. Das in der Ära von Landrat Simon Weinhuber 1970 gebaute und 1973 in Betrieb genommene Klinikum befindet sich jetzt wieder in hundertprozentiger Trägerschaft des Landkreises.

1965 hatte der Kreistag beschlossen, die Trägerschaft zu übernehmen. Die Klinik hat sich zu einem kommunalen Krankenhaus der gehobenen Grund- und Regelversorgung mit 330 stationären und zwölf ambulanten Plätzen entwickelt. Es ist Lehrkrankenhaus der TU München und Standort für zwei Berufsfachschulen. Das Haus mit samt Schülern 1000 Beschäftigten ist zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden. 1995 erfolgte der Zusammenschluss mit der Klinik Dorfen, 2009 wurde die Krankenpflegeschule gegründet.

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