Oldenburg/Nordenham - Das Evangelische Krankenhaus Oldenburg (EV) verhandelt mit dem Helios-Konzern über eine Übernahme der Wesermarsch-Klinik in Nordenham. Das bestätigte der Vorstand des EV, Dr. Alexander Poppinga, gegenüber der NWZ. „Wir sind in Gesprächen und hoffen auf gute Ergebnisse.“
Poppinga begründet das Interesse mit dem Bedarf an Betten in der neurologischen Frührehabilitation. „Wir haben im Evangelischen Krankenhaus 60 Plätze und Bedarf für 170 bis 180 weitere“, sagte Poppinga. Niedersachsenweit gebe es im Bereich neurologische Frührehabilitation einen gravierenden Mangel. Die Klinik in Nordenham biete die erforderliche Infrastruktur für eine entsprechende Fachklinik. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden übernommen.
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In der neurologischen Frührehabilitation werden Patienten nach Schlaganfällen, Schädel-Hirn-Verletzungen und weiteren neurologischen Defiziten intensivmedizinisch behandelt.
Eine Übernahme der Klinik im Nordenhamer Stadtteil Esenshamm durch das EV würde nach Einschätzung von Poppinga die Perspektive für den Gesundheitsstandort Wesermarsch insgesamt klären. „Es gäbe mit dem St.-Bernhard-Hospital in Brake dann nur noch ein Akutkrankenhaus in der Wesermarsch.“ Eine wesentliche Voraussetzung für die Freigabe von Landesmitteln zum Ausbau des Krankenhauses wäre damit erfüllt, wirbt Poppinga.
Einer der Schwerpunkte des Evangelischen Krankenhauses mit mehr als 400 Betten und fast 1500 Beschäftigten ist der Bereich Neurochirurgie und Neurologie. Spezialisiert ist das Haus unter anderem auf die Behandlung von Schlaganfall-Patienten.
Nach einer finanziellen Schieflage im Jahr 2013 ist das EV wieder auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr hat es eine neue Zentrale Notaufnahme eröffnet. Ein OP-Trakt soll in den nächsten Monaten öffnen. Zudem steht der Baubeginn eines Ärzte- und Medizinzentrums bevor.
Poppinga, seit Anfang des Jahres Vorstand des EV, verweist allerdings auf die Gespräche mit Helios. „Die Übernahme der Klinik ist eine Idee, die wir gern verwirklichen würden. Aber wir haben noch keine Einigung.“
Die Helios-Klinik hatte im Februar die Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe geschlossen. Helios ist auf der Suche nach einer Lösung für die seit Jahren defizitäre Klinik in Nordenham. Der Konzern hat dem Krankenhaus Brake Fusionsverhandlungen angeboten, bisher ohne Erfolg. Die Wesermarsch-Klinik (etwa 200 Mitarbeiter) war erst vor zwei Jahren neu errichtet worden.
