Navigation überspringen
nordwest-zeitung

Klinik In Nordenham Helios-Kardiologie: Neue Entwicklung?

Horst Lohe

Hannover/Nordenham/Brake - Die Auskunft des Sozialministeriums in Hannover, wonach die Kardiologie in der Helios-Klinik Wesermarsch in Nordenham zum 1. August geschlossen werden soll, ist nicht korrekt. Das hat Ministeriumssprecher Uwe Hildebrandt Donnerstagmittag eingeräumt. Der Sprecher bestätigt, dass die NWZ völlig richtig über die Auskünfte des Ministeriums berichtet hat.

Das Sozialministerium reagierte damit auf die Pressemitteilung, die Helios Donnerstagmittag gegen 12 Uhr verbreitet hat. Darin teilt Klinikgeschäftsführer Georg Thiessen mit: „Die Kardiologie in der Helios-Klinik Wesermarsch bleibt erhalten. Medienmeldungen, nach denen der Fachbereich zum 1. August schließen soll, sind falsch.“

„Gute Gespräche“

Der Helios-Geschäftsführer fügt hinzu: „Der Wahrheitsgehalt dieser Nachricht beträgt null Prozent. Wir haben uns mehr als deutlich zum Standort Nordenham und zur Kardiologie bekannt und werden das auch weiterhin tun. Wir werden unsere hochmodern ausgestattete Kardiologie-Abteilung weiterführen und führen bereits gute Gespräche, um die vakante Chefarzt-Position schnellstmöglich nachzubesetzen.“

Der Geschäftsführer erwähnt freilich nicht, dass – wie berichtet – die NWZ dieselbe Frage zur Zukunft der Kardiologie am Mittwochmorgen nicht nur an das Ministerium sondern auch an Helios gerichtet hat und dass die NWZ von Helios am Mittwoch auch auf weitere dringende Nachfrage keine Antwort auf diese Frage zur Zukunft der Kardiologie bekommen hat.

Dagegen bedauert der Klinikgeschäftsführer in der Helios-Pressemitteilung vom Donnerstag: „Solche Gerüchte, an denen nichts dran ist, verunsichern Bevölkerung und Mitarbeiter gleichermaßen. Das ist fast schon fahrlässig. Wie oft müssen wir noch betonen, dass wir zu diesem Standort stehen und ihn wieder in ruhiges Fahrwasser bringen werden.“

Waren es tatsächlich nur Gerüchte? Der Sprecher des Sozialministeriums, Uwe Hildebrandt, teilte der NWZ am Donnerstagnachmittag nach weiteren Klärungen im Ministerium mit: Offenbar gebe es jetzt bei Helios „eine neue Entwicklung“.

Uwe Hildebrandt wörtlich: „Unsere Antwort auf die Frage, ob die Kardiologie in Esenshamm zum 1. August geschlossen werde und im Braker Krankenhaus die Kardiologie für die gesamte Wesermarsch konzentriert werden soll und wir das bestätigen können, hatten wir leider missverständlich geantwortet.“ Der Ministeriumssprecher wörtlich weiter: „Gemeint hatten wir, dass auch wir aus Gesprächen entsprechende Überlegungen vernommen haben. Die Frage, welche Umstrukturierungen tatsächlich vorgenommen werden, muss indes immer vom Krankenhausträger selbst beantwortet werden. Hier scheint es inzwischen eine neue Entwicklung zu geben.“

Helios spricht in der Pressemitteilung vom Donnerstag dagegen nicht nur diesbezüglich von Gerüchten. Helios spricht ebenso von Gerüchten über eine Übernahme durch das Evangelische Krankenhaus Oldenburg.

Rechtliche Schritte

Helios wiederholt, dass solche Gerüchte falsch seien. Klinikgeschäftsführer Georg Thiessen: „Es gibt weder Verhandlungen mit dem Oldenburger Krankenhaus noch Angebote. Wir haben die Kollegen in Oldenburg heute schriftlich aufgefordert, künftig entsprechende Behauptungen zu unterlassen. Anderenfalls behalten wir uns rechtliche Schritte vor.“

Wie bereits am Mittwoch berichtet, bleibt der Vorstand des Evangelischen Krankenhauses, Dr. Alexander Poppinga, bei seiner Darstellung. Das Evangelische Krankenhaus ist trotz gegensätzlicher Darstellungen von Helios für neue Gespräche mit dem Helios-Konzern offen.

Themen
Artikelempfehlungen der Redaktion
Kommentar
Eine Stellenanzeige hängt in der Nähe von Rosenheim in einem Schaufenster. Fast ein Drittel aller Beschäftigten in Deutschland haben 2023 nicht Vollzeit gearbeitet. Vor allem bei Frauen ist die Teilzeitquote hoch. (Archivbild)

GESTIEGENE TEILZEITQUOTEN Ein Land in der Teilzeitfalle

Birgit Marschall Büro Berlin
Die AfD Friesland hat ihren Eilantrag gegen die Stadt Schortens zurückgezogen, das Verwaltunggericht hat das Verfahren eingestellt.

LIEBER MITFEIERN ALS KLAGEN AfD zieht Eilantrag gegen Fest in Schortens zurück

Schortens
Abstecher nach...
Das Museumsfest am Schloß Salder lockt alljährlich viele Besucher an.

SALZGITTER: LÄNDLICHE VIELFALT UND WELTWEITE AUSSTRAHLUNG Die Stadt der vielen Dörfer

Torsten Wewer
Salzgitter
Im Langeooger Kurviertel stand am frühen Freitagmorgen eine Wohnung in Flammen. Das Feuer hat auch Auswirkungen auf das benachbarte Haus der Insel, wo an diesem Tag die Ärztetagungen starten sollten.

SCHADEN BEIM HAUS DER INSEL Wohnung im Langeooger Kurviertel brennt aus – Bewohnerin nur leicht verletzt

Detlef Kiesé Klaus Kremer
Langeoog
Der Voslapper Groden Nord: Hier soll ein milliardenschweres Großprojekt der Firma TES entstehen.

UMSTRITTENES GROSSPROJEKT IN WILHELMSHAVEN Rat muss erneut über TES-Wasserstofffabrik im Voslapper Groden entscheiden

Suntke Pendzich
Wilhelmshaven