Nordenham - Das Sozialministerium in Hannover hat am Mittwochnachmittag Informationen der NWZ bestätigt, wonach die Kardiologie in der Wesermarsch-Klinik in Esenshamm zum 1. August geschlossen werden soll. Das Ministerium hat ebenfalls bestätigt, dass die Kardiologie für die gesamte Wesermarsch im Braker Krankenhaus konzentriert werden soll. Die entsprechende Frage der NWZ beantworte Stefanie Geisler, stellvertretende Ministeriumssprecherin, wörtlich so: „Das ist korrekt.“

Anmerkung der Redaktion: Das Sozialministerium hat inzwischen eingeräumt, fehlerhafte Informationen herausgegeben zu haben. Demnach sei eine Schließung der Kardiologie zum 1. August nicht vorgesehen.

Diese Frage hat die NWZ am Mittwoch im selben Wortlaut Helios gestellt und auch direkt weitergeleitet an Regionalgeschäftsführer Dr. Marc Baenkler. Von Helios hieß es dazu auf weitere Nachfrage und Bitte aber: Die NWZ habe sehr viele Fragen gestellt. Helios könne diese Frage nicht sofort beantworten.

Bekannt war bisher nur, dass der bisherige Kardiologie-Chefarzt, Dr. Andreas Reents, zum 30. September gekündigt hat, dass er daraufhin von Helios freigestellt worden ist und dass er neuer Chefarzt in Brake wird. Unbeantwortet blieb bisher die Frage, ob ihm die beiden Helios-Kardiologie-Oberärzte und die Assistenzärzte folgen werden. Wie auch immer: Jetzt steht fest, dass es ab 1. August keine Kardiologie mehr in Esenshamm geben soll.

Auf die weitere Frage, ob ein Antrag von Helios für die Schließung der Kardiologie vorliegt, antwortete das Ministerium: Nein. Auf die weitere Frage, ob das Ministerium der Schließung zugestimmt hat, lautet die Antwort aus Hannover: „Das Ministerium muss nicht zustimmen, da das Land die Kardiologie nicht beplant. Die Kardiologie ist Bestandteil der Inneren Medizin. Das Krankenhaus Brake verfügt über den Versorgungsauftrag Innere Medizin, insofern darf das Krankenhaus Brake kardiologische Leistungen anbieten, ohne dass es einer weiteren Genehmigung durch das Land bedarf.“

Wird jetzt der Weg frei für Investitionskosten-Zuschüsse zur Erweiterung des Braker Krankenhauses als künftig einzigem Akutkrankenhaus in der Wesermarsch? Das Ministerium antwortet, dass kein Antrag aus Brake vorliege.

Sollte es tatsächlich dazu kommen, dass das Evangelische Krankenhaus die Helios-Klinik in Esenshamm übernimmt, kann es dann Zuschüsse für den Umbau in eine Fachklinik zur neurologischen Frührehabilitation bekommen? Darauf antwortet das Ministerium wörtlich so: „Jeder Krankenhausträger hat nach Paragraf 9 Krankenhausfinanzierungsgesetz Anspruch auf Investitionsmittel. Über Zuschüsse kann aber erst beraten und entschieden werden, wenn entsprechende Konzepte und Anträge eingereicht werden. Derzeit liegen diese dem Land nicht vor.“