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Klinik-Verkauf in Kiel

Sanoptis übernimmt Augenklinik Bellevue

Foto: Immobilie und Klinikbetrieb der Nordblick Augenklinik Bellevue in Kiel gehen zunächst komplett in das Eigentum der Sanoptis GmbH aus Berlin über.

Immobilie und Klinikbetrieb der Nordblick Augenklinik Bellevue in Kiel gehen zunächst komplett in das Eigentum der Sanoptis GmbH aus Berlin über.

Kiel. Die Sanoptis AG ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz in der Schweiz und wurde 2018 von Philippe Jacobs, Volker Wendel und Carsten Horn gegründet. Wenig später wurde die Sanoptis GmbH mit den Geschäftsführern Jacobs und Wendel in Berlin ins Handelsregister eingetragen.

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Die Sanoptis GmbH erwirbt zurzeit im deutschsprachigen Raum Beteiligungsgesellschaften an Augenkliniken und ambulanten Augenzentren – zum Beispiel in Braunschweig.

„Unser Ziel ist es, ein innovatives Augenheilkunde-Netzwerk von exzellenten und eigenverantwortlichen Einrichtungen zu etablieren, um den Patienten der jeweiligen Region bestmögliche Behandlungsoptionen zu bieten“, erklärte Sanoptis-Geschäftsführer Volker Wendel. Die Nordblick-Gruppe sei da ein idealer Partner.

Klinik Bellevue: Im Blickpunkt der Kieler Steueraffäre

Mit mehr als 15.000 Eingriffen im Jahr gehört die Klinik Bellevue zu den größten augenärztlichen Operationseinrichtungen in Norddeutschland. Gegründet wurde die Klinik 1985 in Düsternbrook vom Kieler Augenarzt Dr. Detlef Uthoff.

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In exklusivem Ambiente operierte hier der schillernde Mediziner jahrzehntelang, bis er wegen 7,8 Millionen Gewerbesteuerschulden 2014 Insolvenz anmelden musste. Durch die Kieler Steuer-Affäre geriet auch die Klinik in die Schlagzeilen

Klinikteam übernahm Immobilie und Klinik

"Das war eine belastende Zeit", sagte Pölzl im Rückblick, "die 160 Beschäftigten der Klinik fürchteten um ihre Existenz." Die Ärzte Pölzl, Dr. Detlef Holland und Anneliese Riehl gaben damals mit den Kaufmännischen Leitern Marion Doose und Jörg Förster ein gemeinsames Übernahmeangebot ab. Dass sie am Ende den Zuschlag erhielten, wurde vor allem auf ihre Zusage zurückgeführt, auf jeden Fall alle Arbeitsplätze zu erhalten.

„Im ersten Jahr wurde ich jedes Jahr von Patienten auf den Fall Uthoff angesprochen. Das ist aber schon lange kein Thema mehr“, sagte Pölzl, der zum ärztlichen Leitungsteam und zur Geschäftsführung gehört. Schließlich habe es 2015 einen klaren Schnitt gegeben: Zuerst habe man den Klinikbetrieb, dann auch die Immobilie übernommen. „Seither hat Detlef Uthoff mit der Klinik nichts mehr zu tun.“

Rasante Entwicklung der Augenheilkunde

Inzwischen ist die Augenklinik als Belegklinik Teil eines Nordblick-Netzwerks mit Augenarztpraxen an 14 Standorten. Die Zahl der Mitarbeiter in der Klinik ist deutlich gestiegen, die Augenmedizin drastisch vorangeschritten. Wurde früher die Hornhaut immer komplett transplantiert, ist das heute in einzelnen Schichten möglich.

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Auch beim Grünen Star gibt es neue Verfahren. Längst wird bei Fehlsichtigkeit nicht nur eine Brille verordnet, sondern die Sehschärfe per OP wieder hergestellt. Femtosekundenlaser können mit extrem Geschwindigkeit Gewebe mit ungeheuer hoher Präzision zerschneiden. Die Augenärzte rechnen damit, dass sich diese rasante Entwicklung fortsetzt und durch die demographische Entwicklung immer mehr Patienten versorgt werden müssen.

Das erfordere hohe Investitionen in die technische Ausstattung und zusätzliches Fachpersonal. Man habe deshalb nach einem Investor gesucht, der Geld und wirtschaftliches Knowhow einbringe, aber die medizinische Eigenständigkeit der Klinik nicht antaste.

Sanoptis soll Entwicklung sichern

„Sanoptis teilt unsere Vision für die zukünftige Entwicklung der Nordblick-Gruppe. Durch die Partnerschaft können wir unser Versprechen einer flächendeckenden augenärztlichen Versorgung nach höchsten Qualitätsstandards für die Region auch künftig zuverlässig einlösen“, erklärte Pölzl.

Er hat weiter mit Dr. Detlef Holland und Dr. Anneliese Riehl die ärztliche Leitung inne. Alle drei werden weiterhin als Augenärzte tätig sein. Die bisherigen Eigentümer haben den Klinikbetrieb und die Immobilie komplett an die Sanoptis verkauft. In wenigen Monate sollen sie jedoch wieder Anteile erwerben können. „Ich selbst habe an solchen Anteilen Interesse“, erklärte Pölzl. Der gebürtige Österreicher wird mit Tim Herbst die Kaufmännische Geschäftsführung stellen.

KN

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