Berlin. Jörg Debatin schwebte nach Arztbesuch in Lebensgefahr. Nach langer Leidenszeit treibt er jetzt das digitale Gesundheitswesen voran.

Im Hintergrund dröhnt eine Bohrmaschine, Handwerker montieren letzte Büromöbel. Prof. Jörg Debatin stört das nicht, im Gegenteil, die Start-up-Atmosphäre im Erdgeschoss des Baus der Torstraße passt zum Projekt. Zehn Fußminuten entfernt vom Berliner S-Bahnhof Friedrichstraße brütet der ehemalige UKE-Chef mit einem Dutzend Spezialisten aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, Informatik, Datenschutz, Medizinrecht und Betriebswirtschaft über die digitale Zukunft des Gesundheitswesens. Health Innovation Hub (HIH) nennt sich die Ideenfabrik von Minister Jens Spahn, die Debatin seit April leitet.

Zum Termin mit dem Abendblatt-Reporter steigt Debatin (57) mit Vorsicht und Bedacht auf das für Veranstaltungen aufgebaute kleine Podest. Vor zwei Jahren hätte der Manager für diesen Weg eine Rampe gebraucht. Debatin saß im Rollstuhl, nahezu das gesamte Jahr 2017 verbrachte er in Krankenhäusern und Reha-Kliniken.