Operationen jenseits der Grenze Saarland und Frankreich verbessern ärztliche Hilfe

Forbach · Notfall-Patienten sollen künftig über die Landesgrenzen hinweg behandelt werden können.

 Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) sieht die Notfallmedizin gestärkt.     Foto: BeckerBredel

Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) sieht die Notfallmedizin gestärkt.    Foto: BeckerBredel

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Das Saarland und das angrenzende Département Moselle wollen bei medizinischen Behandlungen künftig enger zusammenarbeiten. Das ist das Ergebnis einer Vereinbarung, die gestern von Vertretern beider Länder aus Politik, Gesundheitswesen und der Krankenkassen im französischen Forbach unterzeichnet wurde.

Der „Mosar“ getaufte Vertrag soll unter anderem kardiologische und neurochirurgische Notfälle abdecken. So sollen französische Herzinfarkt-Patienten in der Völklinger SHG-Klinik versorgt werden können. Für solche Behandlungen im Ausland ist künftig keine Genehmigung der Krankenkasse mehr erforderlich.

Durch die Vereinbarung werde „eine durchgehende Gesundheitsversorgung garantiert und eine schnellstmögliche notfallmedizinische Versorgung gewährleistet“, sagte die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU). Das Projekt besitze zudem eine Vorbildfunktion für „ein Europa, das sich zurzeit in schwerem Fahrwasser befindet“, ergänzte Thomas Gebhart (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium.

Auch Christophe Arend, Abgeordneter der Pariser Nationalversammlung, betonte die symbolische Bedeutung für die Europäische Union. „Wie im Saarland beginnt auch hier Großes immer im Kleinen“, sagte er. „Die Beteiligten müssen sich erst kennenlernen, bevor sie sich gemeinsam ans Steuer des Autos Europa setzen“, so Arend. „Jetzt können wir gemeinsam hochschalten.“

„Mosar“ ist nicht die erste deutsch-französische Zusammenarbeit in der Medizin und wird voraussichtlich auch nicht die letzte bleiben. So sollen künftig auch Behandlungen in der Nuklear- und Reha-Medizin grenzüberschreitend durchgeführt werden. Langfristig ist geplant, die Kooperationen auf weitere Bereiche auszuweiten.

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