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Personalmangel

Neustrelitzer Geburtenstation schließt vorübergehend

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Zu wenig Hebammen: Das DRK-Krankenhaus in Neustrelitz sieht sich aufgrund von Personalmangel gezwungen, die Geburtshilfe für drei Monate dicht zu machen.
Veröffentlicht:24.06.2019, 15:09

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Im Kreißsaal des Neustrelitzer DRK-Krankenhauses kommen ab dem 1. Juli vorübergehend keine Babys mehr zu Welt. Die Station muss zeitweilig schließen. Das teilte Krankenhaus-Geschäftsführer Jan Weyer auf Nachfrage mit. Der Nordkurier hatte im Vorfeld erfahren, dass schwangeren Frauen die Termine abgesagt werden.

„Die letzten Monate haben uns mit einer sehr herausfordernden Personalsituation konfrontiert”, erklärt Weyer. So seien innerhalb kürzester Zeit drei von sechs Hebammen schwanger geworden. Zudem habe eine Mitarbeiterin das Haus verlassen. Aufgrund eines deutschlandweit dramatischen Mangels an Hebammen sei das Neustrelitzer Krankenhaus trotz intensiver Bemühungen nicht in der Lage, die offenen Stellen zu besetzen. Das Problem mache deutlich, wie es um die Sicherstellung einer wohnortnahen geburtshilflichen Versorgung, insbesondere in Flächenländern wie Mecklenburg-Vorpommern stehe, sagt Weyer.

Dem Krankenhaus-Chef ist dabei jedoch wichtig zu betonen, dass es sich nur um eine zeitweilige Schließung der Geburtenstation bis zum 30. September handelt. „Wir stellen in aller Deutlichkeit klar, dass das Krankenhaus Neustrelitz am Betrieb der Geburtshilfe festhält und alles dafür tun wird, diesen Betrieb am 1. Oktober 2019 wieder vollständig aufzunehmen.”

Die vorübergehende Schließung kommt nicht völlig überraschend. So hatte Weyer im Frühjahr Gerüchte dementiert, wonach die Neustrelitzer Geburtenhilfe vor dem Aus stehen würde. Er räumte da aber bereits ein, dass die Station angesichts des Fachkräftemangels personell schwer zu betreiben sei. Im Mai hatten Familien zudem bei einer Kinderwagen-Demo in Neustrelitz für bessere Arbeitsbedingungen von Hebammen demonstriert.