Die Zentrale Notaufnahme des Klinikums Crailsheim hat sich in den letzten Jahren zu einer eigenständigen, fachübergreifenden Abteilung mit klaren Strukturen und Standards entwickelt. Auch die medizinisch-technische Ausstattung und die Zunahme der Behandlungsräume durch den Umzug in den Neubau 2016 haben zur Weiterentwicklung beigetragen. Die Abteilung hält die Fachabteilungen Anästhesie und Intensivmedizin, Innere Medizin, Chirurgie und Gynäkologie für Notfälle vor. Rund 16.000 Notfallpatienten werden jährlich versorgt, davon circa 7000 stationär und etwa 9000 ambulant, heißt es in einer Presseerklärung des Klinikums.
Dr. Thomas Bok hat im Januar die ärztliche Leitung der Zentralen Notaufnahme übernommen. Er hat den Weiterbildungslehrgang „klinische Notfall- und Akutmedizin“ absolviert. Auch die pflegerische Leiterin, Sandra Rollbühler, hat die Fachweiterbildung Notfallpflege erfolgreich abgeschlossen, die auch noch weitere Mitarbeiter des erfahrenen Pflegeteams besuchen werden.

Notaufnahme will Patientenströme gezielt leiten

Ziel ist es, die Behandlungsqualität zu verbessern, die Patientenströme gezielt zu leiten und die Patientenzufriedenheit zu steigern. Sehr wichtig bei der Versorgung der Notfallpatienten ist auch eine gute Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst und den zuweisenden Ärzten, die noch weiter vertieft werden soll.
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Die Crailsheimer kommen damit den Regelungen des Gemeinsamen Bundesausschusses nach, der ein gestuftes System von Notfallstrukturen in Krankenhäusern entworfen hat. Ziel ist eine strukturierte, hochwertige und schnelle Versorgung von Notfallpatienten und Schwerkranken. Die Regelungen sehen die Einstufung von Krankenhäusern in verschiedenen Notfallstufen vor: Unter anderem sind dafür Art und Zahl von Fachabteilungen, Qualifikation des Fachpersonals, die Kapazität zur Versorgung von Intensivpatienten und die medizinisch-technische Ausstattung ausschlaggebend. Notfallpatienten sollten überwiegend in einer eigenständigen, fachübergreifenden, zentralen Notaufnahme mit einer ärztlichen Leitung aufgenommen werden.
Unabhängig von der Einstufung müssen die an der Notfallversorgung beteiligten Krankenhäuser ein strukturiertes und validiertes System zur Behandlungspriorisierung bei der Erstaufnahme der Patienten vorhalten. Hierbei verschafft sich eine speziell geschulte Pflegekraft einen ersten Eindruck von den Patienten und ordnet diese anhand des vermuteten Schweregrads der Erkrankung oder Verletzung einer Priorisierungsstufe zu. So sollen Patienten mit Anzeichen eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts vorrangig behandelt werden vor Patienten mit seit Wochen bestehenden Rückenschmerzen.
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Die Wartezeiten werden sich dadurch allerdings nicht grundsätzlich verkürzen, weil das Patientenaufkommen in den Notaufnahmen in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Jedoch sollen besonders schwerstkranke Patienten, die sich womöglich in einem kritischen Zustand befinden, zeitnah und adäquat betreut werden. Ziel ist es auch, Patienten mit einer minderen Krankheitsschwere, die auch in der Notfallpraxis oder beim Hausarzt vorstellig werden könnten, rasch zu identifizieren.

Hoch konzentriertes Arbeiten

Die Koordination der Patientenströme stellt eine Zentrale Notaufnahme vor entsprechende Herausforderungen. Das Team muss stets hoch konzentriert und aufmerksam sein, die Übersicht behalten und stets auf die Versorgung kritisch kranker Patienten mit unklaren Krankheitsbildern vorbereitet sein. Dafür sind fundiertes Fachwissen, hohe Belastbarkeit und Aufmerksamkeit, aber auch Einfühlungsvermögen und Erfahrung erforderlich. Der Bundesausschuss fordert regelmäßige Fortbildungen des Personals in der Notfallmedizin sowie eine Spezialausbildung für ärztliche Leitung und Pflegekräfte der zentralen Notaufnahmen.

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