Im vierten Jahr in Folge hat das Schwarzwald-Baar Klinikum auch 2018 schwarze Zahlen geschrieben. Dies gab Geschäftsführer Matthias Geiser bei Vorstellung der Jahresbilanz bekannt. „Trotz einem schwierigen Umfeld im Gesundheitswesen ist es uns gelungen die Kosten aus Zinsen und Abschreibungen aus dem Klinikneubau sowie die nötigen Investitionen selbst zu erwirtschaften“, zeigt sich Geiser zufrieden.

Das könnte Sie auch interessieren

Man komme ganz ohne Zuschüsse durch Träger aus. Das gelinge im Land lediglich einem Fünftel aller Kliniken in kommunaler Trägerschaft.

Bilanz: 283 Millionen Euro erwirtschaftete das Klinikum im vergangenen Jahr. Das sind 26 Millionen Euro mehr als 2017.

Das könnte Sie auch interessieren
Das könnte Sie auch interessieren
Das könnte Sie auch interessieren

Der Überschuss schrumpft jedoch geringfügig auf 1,63 Millionen Euro. Die Gewinne sollen wieder investiert werden. 2018 wurden mit 49 107 etwas weniger Patienten stationär behandelt als im Vorjahr. Dagegen stieg die Zahl der ambulanten Behandlungen leicht an auf 161 955.

Aktuell würden die stationären Behandlungen wieder ansteigen. 2018 blieben Patienten im Durchschnitt 6,2 Tage im Krankenhaus, was einen moderaten Rückgang bedeutet. Einen neuen Rekord gab es mit 2517 Neugeborenen. Zum Vergleich: 2017 waren es noch 2382 Babys, im Jahr davor nur 2292.

Das könnte Sie auch interessieren

Personal: Mit rund 3100 Mitarbeitern ist das Klinikum der größte Arbeitgeber der Region. Die Mitarbeiter verteilen sich auf die im Personalplan vorgesehenen 2100 Vollzeitstellen auf. Die Anzahl ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant. Fast alle offenen Stellen seien besetzt. „Im Bereich der Pflege würden wir gerne rund zwanzig Stellen über die 650 vorgesehenen Stellen hinaus besetzen“, so Geiser. Doch es sei immer schwieriger, neue Mitarbeiter zu gewinnen, nicht nur in der Pflege. Daran habe auch die Neustrukturierung des Bereichs im Jahr 2017 mit verschiedenen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, flexiblen Arbeitszeitmodellen und verbesserten Arbeitsbedingungen wenig geändert.

Das könnte Sie auch interessieren

Vor allem aber in spezialisierten Bereichen würde der Fachkräftemangel die Suche erschweren. Mit einem Vorstoß, die Ärzteausbildung in Teilen an den VS-Standort zu verlagern, sei man bislang gescheitert.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Anwerben von ausländischen Pflegekräften sei oft ein langwieriger, bürokratischer Prozess.

Patienten: „Patienten erwarten eine optimale Versorgung“, sagt der Geschäftsführer. Um dieser Nachfrage und den Erwartungen gerecht zu werden, muss sich das Klinikum stets um Verbesserungen bemühen und investieren. Der Großteil aller Patienten stamme aus dem Einzugsgebiet Rottweil, Tuttlingen und VS. Patienten, die aufgrund besonderer und guter medizinischer Leistungen aus weiterer Entfernung angelockt werden, würden nur einen kleinen Bruchteil darstellen, erklärt Geiser. Ein Teil dieser Patienten wurde offenbar vom Cyberknife-Bestrahlungsgerät angelockt, welches 2015 angeschafft wurde. Auch der neue OP-Roboter Da Vinci, der zum Beispiel in der Urologie zum Einsatz kommt, besitzt Strahlkraft über die Region hinaus.

Das könnte Sie auch interessieren

Digitalisierung: Diesen Bereich sieht Geiser als eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahre. Schritt für Schritt werden immer mehr Bereiche digitalisiert. Das bringt einerseits viele Vorteile und verändert Arbeitsabläufe. Aber auch die Kosten für den Ausbau sind nicht unerheblich. Personal werde durch die Digitalisierung nicht eingespart.

Investitionen: 2018 gab es größere Investitionen am Standort Donaueschingen. Für insgesamt 6,5 Millionen Euro wurde das Gebäude saniert. Vier Millionen Euro schlagen 2018 zu Buche. Zweibettzimmer sind jetzt Standard, der OP-Saal und die Zentralsterilisation wurden modernisiert.

Das könnte Sie auch interessieren

Für den Standort VS kaufte das Klinikum eine bipolare Angiografie-Anlage, die bei Gefäßkrankheiten und Schlaganfällen benötigt wird. Gelder flossen zudem in den Ausbau von Informationstechnologie und die Digitalisierung. Das werde 2019 fortgesetzt, so Geiser. Zudem steht die Sanierung eines Gebäudes und der Notaufnahme in Donaueschingen an.