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nordwest-zeitung

Klinikentwicklung In Nordenham Helios-Kardiologie verliert sechs Ärzte

Horst Lohe

Esenshamm - Chefarzt Dr. Andreas Reents hatte bereits Ende März seine Kündigung eingereicht, um zum 1. Oktober neuer Chefarzt der Kardiologie am St.-Bernhard-Hospital in Brake zu werden. Am Dienstag hat der Helios-Konzern nun auf erneute Nachfrage der NWZ bestätigt, dass auch die beiden Oberärzte und drei Assistenzärzte der Kardiologie die Helios-Klinik Wesermarsch im Nordenhamer Stadtteil Esenshamm verlassen werden.

Nach unbestätigten Informationen der NWZ sind zurzeit sieben Assistenzärzte in Esenshamm tätig.

Versorgung läuft weiter

Die kardiologische Versorgung und insbesondere der Betrieb des Linksherzkatheter-Messplatzes sind von den Kündigungen laut Helios aber nicht beeinträchtigt. „An die guten bisherigen Qualitätsergebnisse wird die Helios-Klinik Wesermarsch daher anknüpfen können“, fügt Helios-Regionalpressesprecher Christian Becker hinzu.

Am 4. April hatte Helios den Chefarzt Andreas Reents wenige Tage nach seiner Kündigung freigestellt. Sein Arbeitsvertrag läuft noch bis zum 30. September. Schon damals hatte die NWZ Informationen, wonach ihm die beiden Oberärzte und auch Assistenzärzte folgen sollten. Das wollte jedoch niemand offiziell bestätigten. Helios räumte damals lediglich ein, dass die Oberärzte ebenfalls gekündigt haben, Helios mit ihnen aber noch Gespräche über eine Rücknahme der Kündigungen führe.

Die drei Assistenzärzte hatten zunächst nicht gekündigt, sondern sie haben erst jetzt ihre Kündigung eingereicht. Sie haben keine Kündigungsfrist von sechs Monaten wie der Chefarzt und die Oberärzte, sondern von lediglich drei Monaten.

 Nun stellt sich – wie schon im April – erneut die Frage: Will Helios die Kardiologie-Abteilung nach dem Weggang des Chefarztes, der beiden Oberärzte und dreier Assistenzärzte weiterführen? Darauf antwortete der Helios-Sprecher am Dienstag: „Ja.“

 Ist es realistisch, davon auszugehen, dass alle diese frei werden Stellen wiederbesetzt werden können? Darauf lautet die Antwort von Helios: „Wir bemühen uns intensiv, die Nachfolgeregelungen erfolgreich abzuschließen.“

Am Dienstag hat Helios auf Nachfrage der NWZ zudem bestätigt, dass der Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin, Dr. Maciej Marcin Tomtala ebenfalls geht. Er ist seit 1. August vergangenen Jahres in Esenshamm tätig und verlässt die Klinik zum 31. Dezember dieses Jahres.

Dazu teilte Helios-Regionalpressesprecher Christian Becker auf Anfrage der NWZ weiter mit: Maciej Marcin Tomtala habe sich bewusst dafür entschieden, künftig ambulant (als niedergelassener Arzt) tätig zu werden. „Gleichwohl bedauern wir dies und freuen uns, dass er im kommenden Jahr eine enge Kooperation mit der Helios-Klinik Wesermarsch anstreben wird.“

Geht Ende des Jahres: Dr. Maciej Marcin Tomtala Bild: Archiv

Geht Ende des Jahres: Dr. Maciej Marcin Tomtala Bild: Archiv

Helios arbeitet nach Angaben des Sprechers „intensiv an einer Nachbesetzung der Chefarztstelle und ist zuversichtlich, einen nahtlosen Übergang gewährleisten zu können.“

Bedauerlicherweise liege auch eine Kündigung des Oberarztes in dieser Abteilung vor. Helios-Sprecher Christian Becker fügte diesbezüglich hinzu: „Wir sind jedoch weiterhin in Gesprächen mit ihm.“

Wechsel nach Thüringen

Wie die NWZ bereits berichtete, hat der kaufmännische Standortleiter Tim Wozniak die Nordenhamer Helios-Klinik zum Ende des Monats Juni verlassen – um Krankenhausgeschäftsführer für einen anderen Klinikkonzern zu werden. Inzwischen ist bekannt, dass er Geschäftsführer des KMG-Klinikums Sömmerda in Thüringen geworden ist.

Klinikgeschäftsführerin Annika Wolter, die zugleich die Geschäfte des Helios-Krankenhauses Cuxhaven leitete, ist Ende April auf eigenen Wunsch aus dem Helios-Konzern ausgeschieden. Nachfolger in Cuxhaven und Nordenham wurde Georg Thiessen.

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