Kassel/Wiesbaden (dpa/lhe) - Datenschutz und moderne Kopiertechniken erschweren Kliniken und Arztpraxen das Erkennen von Hochstaplern im Arztberuf. «Es wird immer schwieriger nachzuvollziehen, was Sache ist», erklärte Steffen Gramminger, Geschäftsführer bei der Hessischen Krankenhausgesellschaft. So seien Farbkopien von Originalen oft kaum noch zu unterscheiden, verschärfte Datenschutzvorschriften erschwerten es, Auskunft über Mediziner zu bekommen.
Personen, die fälschlicherweise vorgeben, Mediziner zu sein, schaffen es immer wieder, in Kliniken und Praxen eingestellt zu werden. In Hessen gab es laut dem Landeskriminalamt seit dem Jahr 2014 zwölf Fälle, davon sieben in Praxen und fünf in Kliniken. In Kassel wird ab Montag (15. Juli) ein besonderer Fall vor dem Landgericht verhandelt. Der angeklagte Mann soll mit gefälschten Urkunden immer wieder als Arzt praktiziert haben - selbst als er schon wegen ähnlicher Vergehen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war.