Kodierung

Nierenkatheter ist Implantat

Veröffentlicht:

KASSEL. Ein Nephrostomiekatheter gilt als Implantat im Sinne des ICD-Kodes. Führt diese Behandlung zu einem Harnwegsinfekt, können Kliniken die Nebendiagnose T83.5 abrechnen, urteilte kürzlich das Bundessozialgericht (Az.: B 1 KR 27/18 R). Eine Helios Klinik hatte einem AOK-Versicherten wegen einer Harnstauungsniere einen Nephrostomiekatheter gelegt. Zudem wurde ein Nierenstein entfernt.

Wegen einer Harnwegsinfektion kodierte die Klinik die Nebendiagnose T83.5 (Infektion und entzündliche Reaktion durch Prothese, Implantat oder Transplantat im Harntrakt). Die AOK meinte, es sei die Nebendiagnose N39.0 (Harnwegsinfektion) und wollte deshalb 1556 Euro weniger zahlen.

Das BSG entschied nun, dass ein Nephrostomiekatheter als „Implantat“ im Sinne des Kodes T83.5 gilt. Dieser Kode dürfe daher angesetzt werden, wenn der Harnwegsinfekt „durch“ den Nephrostomiekatheter bedingt war. Dies muss nun das LSG Berlin-Brandenburg noch klären. (mwo)

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken