Ingelheimer Krankenhaus: „Universitätsmedizin gefordert“

CDU benennt die aus ihrer Sicht Verantwortlichen für die Problematik. Sie schlägt finanzielle Unterstützung durch die Stadt vor, damit Krankenhaus nicht geschlossen wird.

Anzeige

INGELHEIM. (red). Die Ingelheimer Christdemokraten sehen die Mainzer Universitätsmedizin nach wie vor in der Verantwortung für das Ingelheimer Krankenhaus. Das teilt CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Richard Palmen per Pressemeldung mit. Und weiter: Die Universitätsmedizin habe mit 90 Prozent der Anteile den dominierenden Einfluss an der Krankenhausgesellschaft und könne sich deshalb nicht einfach verabschieden, als sei nichts gewesen. „Das ist verantwortungslos gegenüber den Mitarbeitern, unseren Bürgern und dem Stadtrat“, so Palmen. Wenn die Mainzer Universitätsmedizin nach nur einem Jahr sage, „Wir haben es probiert, es hat halt nicht funktioniert“, werde auch das Land als deren Träger seiner Verantwortung gegenüber der Bevölkerung nicht gerecht.

Die Universitätsmedizin habe vor der Übernahme des Ingelheimer Krankenhauses von Agaplesion im November 2017 einen Geschäftsplan vorgelegt, in dem von „signifikanten Synergiepotentialen zwischen dem Krankenhaus Ingelheim und der Mainzer Universitätsmedizin“ die Rede war. „Weiter hieß es in dem Papier, dass mit dem Standortkonzept von Anbeginn an positive Betriebsergebnisse erwirtschaftet werden könnten“, zitiert der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Sascha Lakinger. Für die CDU steht fest, „dass das Konzept der Übernahme erfolgversprechend war, es haperte allerdings an der Umsetzung“, so Manfried Bajorat, ebenfalls stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Die ständig wechselnde Geschäftsleitung des Krankenhauses habe das Konzept in wesentlichen Teilen nicht umgesetzt, heißt es in der Pressemeldung weiter. Auch die Übernahme habe sich um zehn Monate verzögert, „weil seitens des Aufsichtsrates der Universitätsmedizin immer neue Fragen aufgeworfen wurden. In dieser Zeit sei es mit dem Krankenhaus nochmals bergab gegangen“.

Die Stadt sei nicht in der Lage, ein Krankenhaus zu führen, das steht für die Ingelheimer CDU fest. Und deshalb wäre die Fraktion auch bereit, im Stadtrat daran mitzuwirken, dass Ingelheim der Universitätsmedizin einen weiteren, noch festzulegenden Betrag anbietet, damit sie ihrer vertraglichen Verpflichtung nachkomme, das Ingelheimer Krankenhaus mindestens bis Ende 2030 zu betreiben. Denn: Die hiesige medizinische Versorgung habe aufgrund des Einsatzes der Universitätsmedizin einen guten Ruf. Deshalb sei es nicht zu verantworten, bereits nach einem Jahr aufzugeben.