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Standort des Klinikums in der Diskussion

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Walsrode - „Kirchturmdenken“ wurde ihr einmal vorgehalten, als sie sich von Beginn an für den Erhalt des Klinikums in Walsrode einsetzte. Inzwischen verfolgen Zuhörer sehr aufmerksam, was Walsrodes Bürgermeisterin Helma Spöring zu dem wohl brennendsten Thema der Region sagt.

Das galt auch für die Teilnehmer an der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Walsrode. „Wie wollen Sie dem Bürger auf der Straße erzählen, dass die beiden Krankenhäuser in Walsrode und Soltau, die vor 20 Jahren renoviert wurden, nun durch ein zentrales neues Klinikum ersetzt werden sollen? Warum kann man die bestehenden Gebäude nicht baulich verändern, warum kann nicht auch Walsrode als möglicher Ort für ein neues Zentral-Klinikum in Frage kommen?“ Spöring erhielt für ihre emotionalen Aussagen viel Beifall der fast 50 Besucher.

Vor ihrem Beitrag hatte Sebastian Zinke ein von ihm zusammengestelltes Papier vorgestellt und gesagt, dass die SPD für ein zentrales Krankenhaus sei. Wichtig sei aber, darüber nachzudenken, ob Walsrode und Soltau nicht stark ausgebaute ambulante Zentren bleiben sollten und auch im pflegerischen Bereich noch Aufgaben übernehmen könnten. „Für die Gebäude gibt es schon interessante Anfragen, aber wir sollten diese Häuser weiterhin für das Gesundheitswesen nutzen“, so Zinke.

Zu Unmut und Diskussionen führte das neue Papier des Landtagsabgeordneten in der Versammlung, weil es bei den Mitgliedern noch völlig unbekannt war und weil die Zeit für Änderungsvorschläge vom SPD-Unterbezirk stark reduziert worden war. Bald soll es zum Thema Gesundheitswesen im Heidekreis einen Parteitag geben. Dort soll das Papier diskutiert und verabschiedet werden. Die sich bedrängt fühlenden Mitglieder konnten in Walsrode noch erreichen, dass sie das Entwurfspapier einen Tag später per E-Mail zugeschickt bekamen.

Zinke hatte die Standortfrage des neuen Klinikums angesprochen. Es würden in Kürze fünf bis zehn Vorschläge vorgelegt werden. Das Klinikum werde einen Antrag an den Landkreis stellen, ein zentrales Klinikum zu bauen. Dann werde das Raumordnungsprogram eingeleitet.

Spöring kennt solche Verfahren: „Sie können davon ausgehen, dass erst in sieben bis zehn Jahren ein neues Krankenhaus steht.“ Sie wies auf die Regionalplanung hin und auf die „Mittelzentren“ Soltau und Walsrode, die eigentlich über ein intaktes Krankenhaus verfügen sollten. „Ich möchte kein Klinikum auf der grünen Wiese. Wie wollen Sie diese Planungen dem Bürger auf der Straße erklären?“

SPD-Ratsherr Thomas Groß sagte, dass sich eine Bürgerinitiative in Walsrode bilde, die für den Erhalt des Krankenhauses eintrete.  mü

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