Brake - Das Thema Krankenhaus habe eine „operative Hektik ausgelöst, auch in positivem Sinne“, sagte Bürgermeister Michael Kurz zu Beginn der außerordentlichen Sitzung des Braker Stadtrats am Donnerstagabend. Es gebe Aussagen aus dem niedersächsischen Sozialministerium, wonach die Krankenhaus-Finanzierung für die Wesermarsch überdacht worden sei und Fördermittel des Landes fließen könnten. Sowohl das Braker St.-Bernhard-Hospital als auch die Helios-Klinik in Nordenham würden in das Krankenhausinvestitionsprogramm des Landes aufgenommen.

Wie wichtig das Thema eines Krankenhauses in der Nähe ist und wie dünnhäutig Fürsprecher reagieren, war der Grund, weshalb Michael Kurz ans Rednerpult trat und die Resolution begründete. Es war die Stellungnahme des Ehrenvorsitzenden der Nordenhamer CDU und ehemaligen langjährigen Kreistagsabgeordneten Ernst Tannen, die ihn in Rage brachte. Tannen hatte unter anderem betont, dass das St.-Bernhard-Hospital die Zusammenlegung mit Nordenham verhindert habe und dem Landkreis dadurch Schaden entstanden wäre. Das Ansinnen, für die Investitionen des St.-Bernhard-Hospitals nun Landesmittel in Anspruch zu nehmen, sei nicht zu verantworten. Durch die Verweigerungshaltung des kirchlichen Trägers hinsichtlich einer Zusammenlegung beider Krankenhäuser seien für den Neubau in Esenshamm keine Landesmittel zur Verfügung gestellt worden.

„Diese Kritik hätte er lassen sollen“, betonte Michael Kurz. Die Ausführungen seien antiquiert und rückwärtsgerichtet. Alle, die politisch in der Verantwortung stünden, müssten wesermarschweit denken. Die Äußerungen Tannens seien weder zielführend noch richtig. „Die Krankenhäuser haben Anspruch auf Fördergelder aus dem Förderprogramm“, so der Bürgermeister.

Michael Kurz plädierte für den Erhalt beider Krankenhäuser. „Helios macht uns Sorgen“, sagte er. Man brauche beide Häuser, um die Versorgung sicherzustellen. Er verwies auf den demografischen Wandel und der Zunahme an älteren, mobilitätseingeschränkten Menschen und darauf, dass es immer weniger niedergelassene Ärzte gebe. Das sei jetzt schon Fakt. „Wir müssen Weichen für die Zukunft stellen“, betonte Kurz.