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Brandenburg an der Havel

Asklepios: Verdi lehnt 8 Prozent mehr Lohn bis 2021 ab

Die Tarifverhandlungen laufen für das Asklepios-Fachklinikum in Brandenburg/Havel sowie die Krankenhäuser in Lübben und Teupitz.

Die Tarifverhandlungen laufen für das Asklepios-Fachklinikum in Brandenburg/Havel sowie die Krankenhäuser in Lübben und Teupitz.

Brandenburg/H. Annäherung, aber noch keine Einigung zwischen Verdi und Asklepios, so sieht es die Arbeitgeberseite. Die Gewerkschaft äußert sich skeptischer nach dem jüngsten Tarifgespräch am Donnerstag.

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„In konstruktiven Gesprächen haben sich die Tarifparteien - die Asklepios Fachkliniken Brandenburg GmbH mit den Standorten Brandenburg, Lübben und Teupitz und die Gewerkschaft Verdi am 14. Februar angenähert, aber noch keine Einigung gefunden“, teilt Daniela Wolarz-Weigel mit, die Vorsitzende der Geschäftsführung der drei Krankenhäuser.

Das Angebot von Asklepios umfasste ihren Angaben zufolge unter anderem drei lineare Erhöhungen der Entgelttabellen sowie weitere Zulagen für besonders qualifizierte Mitarbeiter im Pflegedienst. Darüber hinaus wurden Verbesserungen für die Auszubildenden angeboten.

Weniger Arbeit bei vollem Lohnausgleich

Insbesondere möchte Asklepios der Geschäftsführerin zufolge auch die Lebensleistung älterer Arbeitnehmer im Pflegedienst auf besondere Weise würdigen. Hierfür hat Asklepios vorgeschlagen, die wöchentliche Arbeitszeit ab einem Lebensalter von 60 Jahren von 40 auf 38 Stunden bei vollem Lohnausgleich zu reduzieren.

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Insgesamt habe das Angebot von Asklepios über die vorgeschlagene Laufzeit des Tarifvertrages ein Volumen von deutlich mehr als acht Prozent, erklärt die Geschäftsführerin. Die Tarifverhandlung werde planmäßig am 7. März fortgeführt.

Gewerkschaftssekretär Ralf Franke bezeichnet die Darstellung der Arbeitergeberseite als „geschönt“. Verdi habe das Angebot der Asklepios-Geschäftsführung für die etwa 1600 Beschäftigten – davon rund die Hälfte in Brandenburg/Havel – als „völlig unzureichend“ abgelehnt.

Niveau im städtischen Klinikum besser

Die Bezahlung der Mitarbeiter in drei Schritten um 1,8 Prozent zum 1. April 2019, weitere 2,5 Prozent zum 1. Januar 2020 und schließlich 3 Prozent zum 1. Januar 2021 zu erhöhen, sei bei einer Vertragslaufzeit von drei Jahren viel zu wenig, erklärt Franke, der mit seiner Tarifkommission einen Abschluss für zwei Jahre anstrebt.

Bei der angebotenen Reduzierung der Arbeitszeit sei unklar geblieben, ob davon alle Beschäftigten ab 60 Jahren profitieren sollen oder nur diejenigen, die Wechselschichten machen und somit auch nachts arbeiten.

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Nach Berechnungen des Verdi-Sekretärs wäre die Schere zum Öffentlichen Dienst mit dem aktuellen Angebot noch viel zu groß, liege um fast zehn Prozent darunter. Und auch im städtischen Klinikum Brandenburg liege das Ausgangsniveau vor den kommenden Tarifverhandlungen dort schon jetzt höher als in den Brandenburger Asklepios-Psychiatrien.

Von Jürgen Lauterbach

MAZ

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