Gespräch mit Lierenfeld in Dormagen geplant Klinik-Verbund: Stadt ohne Teilhabe

Dormagen · Nächste Woche gibt es ein Gespräch mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Nach der Einigung von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und dem Neusser Bürgermeister Reiner Breuer auf ein Eckpunktepapier zur Fusion der Krankenhäuser in den drei Städten, stehen die Chancen für eine Beteiligung von Dormagen und Grevenbroich am künftigen Klinik-Verbund schlecht. Petrauschke erteilte dem Vorstoß von Erik Lierenfeld und dessen Grevenbroicher Amtskollegen Klaus Krützen indirekt eine Absage: Er könne sich keine vier oder fünf Gesellschafter vorstellen. Er verwies aber auch auf das Gespräch, dass er mit Lierenfeld Anfang kommender Woche führen werde. Lierenfeld reagierte enttäuscht: „Es wäre bedauerlich, wenn der Landrat die Chance auf eine Zusammenarbeit verstreichen ließe.“ Etwas optimistischer äußerte sich Krützen. Demnach wird derzeit ein Termin mit dem Landrat koordiniert. Bei dieser Gelegenheit soll darüber gesprochen werden, wie Dormagen und Grevenbroich noch einsteigen könnten. „Von daher sehe ich die Türe noch nicht ganz geschlossen“, sagt Krützen. Die Beteiligung an der Krankenhaus-Gesellschaft sei ihm „ein wichtiges Anliegen“.

Vor drei Wochen hatten Lierenfeld und Krützen im Gespräch mit unserer Redaktion die Offerte unterbreitet, mit einer Einlage die finanzielle Lücke schließen zu wollen. Die besteht noch auf Seiten des Rhein-Kreises, um eine 50-prozentige Beteiligung in diesem Konstrukt gemeinsam mit der Stadt Neuss sicherstellen zu können. Die Höhe des Deltas ist noch unbekannt. Die beiden Bürgermeister argumentieren damit, dass sie als Standort- bzw. Belegungs-Kommunen mit am Tisch der neuen Gesellschaft sitzen und an den Entscheidungsprozessen beteiligt sein wollen. Davon ist in dem Eckpunktepapier jedoch nicht die Rede. Lierenfeld betonte am Donnerstag, dass es das Ziel und die Erwartung sei, in diese Prozesse eingebunden zu sein: „Es gibt immer wieder Situationen, wo Probleme im oder am Krankenhaus auftauchen, wo wir als Kommune helfen können.“ Den Hinweis von Petrauschke auf die Zahl von Gesellschaftern lässt er nicht gelten: „Der Landrat sitzt selbst in genügend Gremien mit weitaus mehr Gesellschaftern und spricht nicht davon, dass dies unübersichtlich sei.“

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