Krankenhausträger insolvent Wesselinger Klinik könnte verkauft werden

Wesseling · Nach der Insolvenz der Trägergesellschaft schließen die Verantwortlichen eine Sanierung der Klinik in Wesseling in Eigenregie aus. Ein Verkauf ist möglich.

 Das Dreifaltigkeits-Krankenhaus in Wesseling. FOTO: ANDRÉ BONN

Das Dreifaltigkeits-Krankenhaus in Wesseling. FOTO: ANDRÉ BONN

Foto: André Bonn

Die Zukunft des Wesselinger Dreifaltigkeits-Krankenhauses ist wieder ein Stück weit offen. Wie berichtet, hatte es am Freitag von der Stadt Wesseling geheißen, dass auch das örtliche Krankenhaus trotz der Insolvenz des Trägers, der Katharina Kasper Viasalus-Gesellschaft, bestehen bleibe und die Gehälter der Angestellten sicher seien.

Nun teilten die Insolvenzverwalter mit, dass man alle Krankenhäuser der Gruppe entweder veräußern oder für sie einen „starken konfessionellen Partner“ gewinnen wolle. Eine Sanierung aus eigener Kraft solle nicht mehr verfolgt werden, hieß es weiter.

Bekanntlich hatte die Katharina Kasper Viasalus-Gesellschaft Ende Januar einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Die Nachricht, dass die Krankenhäuser der Gesellschaft erhalten bleiben sollen, hatte die Stadt Wesseling am Freitag nach einer Sitzung des städtischen Unterausschusses für Krankenhausangelegenheiten kommuniziert. In dieser Sitzung waren auch Verantwortliche in Sachen Insolvenz anwesend.

Gläubigerausschuss und Träger einigten sich

Wie es in der jetzt veröffentlichten Pressemitteilung von Viasalus heißt, hätten sich der Gläubigerausschuss und der Träger auf das neue Vorgehen geeinigt. „Damit hat sich der Gläubigerausschuss für einen verantwortungsvollen Weg entschieden, der in den kommenden Wochen zügig Klarheit für die Mitarbeitenden schafft“, teilte der für die Neuausrichtung verantwortliche Geschäftsführer Reinhard Wichels mit. Der vorläufige Gläubigerausschuss habe die Geschäftsführung nun beauftragt, bis Ende März die beiden Szenarien – Verkauf oder Partnerschaft – detaillierter auszuarbeiten.

Gleichzeitig liefen die Arbeiten zur Neuausrichtung der Krankenhäuser in vollem Umfang weiter, teilte Viasalus mit. Dazu suchten die Verantwortlichen den Austausch mit den Standorten. Im vorläufigen Gläubigerausschuss sind nach Angaben von Viasalus zwei Vertreter der Arbeitnehmer, der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi, zwei Vertreter von Gläubigerbanken, die Bundesagentur für Arbeit sowie ein Vertreter der Kleingläubiger vertreten. Ein (vorläufiger) Gläubigerausschuss wird vom zuständigen Amtsgericht eingesetzt. Gemeinsam mit der jeweiligen Gläubigerversammlung hat er die Entscheidungsgewalt über alle wesentlichen Maßnahmen in einem Insolvenzverfahren.

Das Wesselinger Krankenhaus – vor allem die Notärzteschaft – behandelt nicht nur Patienten aus der Stadt, sondern ebenso aus dem weiteren Rhein-Erft-Kreis, aus Bornheim und dem Kölner Süden. Zudem ist die Klinik Lehranstalt für Notfallsanitäterschulen aus dem Rhein-Erft-Kreis, dem Rhein-Sieg-Kreis sowie für die Werksfeuerwehren und für die Berufsfeuerwehr Köln.

„Wir bedauern, dass die Viasalus-Gesellschaft eine Sanierung allein in eigener Hand ausschließt. Das wäre für uns hier vor Ort die favorisierte Lösung gewesen“, erklärte Wesselings Bürgermeister Erwin Esser. Die Stadt wolle eine nachhaltige und zukunftsfähige Stabilisierung des Standorts. „Wir müssen und wir werden mehr denn je deutlich machen, dass unser Krankenhaus ein Schmuckstück unter den kleinen Krankenhäusern im Land ist“, so Esser.

Ihm zufolge spiegelt sich die Qualität des Dreifaltigkeits-Krankenhauses in der hohen Wirtschaftlichkeit der Einrichtung wider. „Zu Beginn des Jahres wurde an einigen organisatorischen Schräubchen gedreht und schon waren die Zahlen deutlich schwarz“, fügte er hinzu. Die Stadt, die Politik, der Förderverein, die Industrie und die Bürger stünden an der Seite der Führung und der Mitarbeiter des Krankenhauses.

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