Roland Bernhard warnt davor, die geplante Reduzierung auf 162 Patientenplätze in Frage zu stellen.

Leonberg - Rein vom Ausblick her dürfte sich so mancher Patient im Krankenhaus ein bisschen wie im Hotel fühlen: Von den Zimmern an der nordöstlichen Seite sieht man die Altstadt und den Engelberg. Patienten an der Westseite blicken auf grüne Wiesen und Gebersheim.

 

Bisher aber ist nur der Blick hochklassig. Mit der Sanierung soll jetzt auch der Komfort verbessert werden. Die Zeiten der Dreibettzimmer werden dann vorbei sein, die Bäder sind modern und barrierefrei, die großen Fernseher werden durch neue ersetzt. Alles in allem verspricht der Klinikverbund eine Wohlfühlatmosphäre.

Doch die dürften dann nicht mehr so viele Patienten in Anspruch nehmen. Denn statt der jetzigen 239 Plan-Betten soll es in fünf Jahren nur noch 162 geben. Mehr Patienten sollen in die künftige Großklinik nach Böblingen gehen, wo sämtliche komplexen Eingriffe geplant sind.

Der Landrat versteht die Bedenken nicht

Nicht nur der Leonberger Oberbürgermeister Martin Kaufmann (SPD) und die meisten anderen Kommunalpolitiker sehen die drohende deutliche Bettenreduzierung überaus kritisch. Auch Mediziner halten ein Krankenhaus mit weniger als 200 Betten für unwirtschaftlich und damit auf lange Sicht schlicht für gefährdet.

Roland Bernhard kann diese Bedenken nicht verstehen. „Im Bedarfsplan sind 162 Betten festgeschrieben“, sagt der Landrat. „Es wäre nicht klug, zu versuchen, diese Zahl nach oben zu ziehen.“ Könnte doch dann das vom Kreistag beschlossene Medizinkonzept ins Wanken geraten, in dem für Leonberg eine „Grund- und Regelversorgung“ vorgesehen sei. Bisher war stets von einer Basisversorgung die Rede.

Außerdem sieht Bernhard kein Problem darin, bei Bedarf die Bettenzahl auf 212 zu erweitern. Mit den 30 Betten der Psychosomatischen Klinik, „die auch auf das Leonberger Konto gehen“, gäbe es sogar 242.