Psychiatrie:Patienten werden zu Hause versorgt

Das Isar-Amper-Klinikum schafft ein neues Behandlungsangebot

Das Isar-Amper-Klinikum München-Ost in Haar kann neuerdings wachsen, ohne auch nur ein stationäres Bett zusätzlich aufzustellen. Die Klinik, die die psychiatrische Vollversorgung für München und das Umland organisiert, nutzt die vom Gesetzgeber im vergangenen Jahr neu geschaffene Möglichkeit der stationsäquivalenten Behandlung. Dabei werden Patienten zu Hause versorgt. Es handle sich um eine "komplexe, aufsuchende, zeitlich begrenzte akutpsychiatrische Behandlung", teilt die Klinik mit, die "durch ein multiprofessionelles Team im unmittelbaren Lebensumfeld der Patienten" ermöglicht werde. Im Oktober 2018 wurde die erste Einheit eröffnet. Die ersten 20 Behandlungsplätze für Münchner Patienten hätten sich rasch gefüllt, heißt es. Man hoffe, Patienten in einem frühen Stadium einer Erkrankung zu erreichen, um eine spätere Zwangseinweisung zu vermeiden. Insbesondere Mütter oder Väter kleiner Kinder, die diese nicht in fremde Obhut geben könnten oder wollten, seien eine Zielgruppe. Auch seien für Patienten mit einer akuten oder chronischen Psychose individuelle Behandlungsbedingungen hilfreich. Als Chefärztin verantwortet das Angebot seit diesem Monat Eva Ketisch, 61. Sie ist für die zentrale Aufnahme mit psychiatrischer Institutsambulanz und die stationsäquivalente Behandlung zuständig.

© SZ vom 21.03.2019 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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