Bei der Hauptversammlung des Vereins der Freunde und Förderer des Klinikums Friedrichshafen stand die aktuelle Lage des Hauses im Mittelpunkt. Susann Ganzert, Leiterin Unternehmenskommunikation, berichtete von den Entwicklungen seit dem Ausscheiden Johannes Weindels aus der Geschäftsführung.
"Aktuell strukturieren wir uns neu und klären, wer welche Aufgaben im Zuge der Weiterentwicklung des Klinikverbunds übernimmt", so Ganzert. Interimsweise habe Jochen Wolf, bisher Prokurist des Medizin Campus Bodensee (MCB) und Klinikdirektor in Friedrichshafen, die Geschäftsführung übernommen bis ein Nachfolger für Weindel gefunden sei. Das vor vier Jahren entwickelte medizinische Konzept für den MCB sei die Antwort auf Herausforderungen im Gesundheitswesen. "Aktuell stellen wir es auf den Prüfstand."
Als Beispiel nannte Ganzert die gestufte Notfallversorgung. Um daran teilnehmen zu können, müsse die Notaufnahme unter anderem eine eigenständige und fachlich unabhängige Leitung haben, Pflegekräfte bräuchten die Weiterbildung "Notfallpflege" und es müsse einen 24-Stunden-Schockraum geben. "Erfolgt die Einstufung, erhält die Klinik eine höhere Vergütung, wenn nicht, müssen Abschläge gezahlt werden", erklärte Ganzert. Als weiteren Punkt nannte sie Personaluntergrenzen in der Pflege. Der Gesetzgeber fordere sie für Kardiologie, Unfallchirurgie und Intensivstation. 2020 folge die Neurologie. "Wir werden den Stellenplan ausweiten, denn durch das Pflegepersonalstärkungsgesetz sind zusätzliche Stellen finanziert." Dabei sei der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen. Aktuell werde ein Gefäßzentrum entwickelt, in dem Gefäßmedizin, Radiologie, Neurologie und Kardiologie zusammenarbeiten.
Der Förderverein zählt 165 Mitglieder. Seit seiner Gründung 2006 hat er 25 Projekte gefördert, zuletzt die Einrichtung eines Palliativzimmers.
In diesem Jahr sollen zehn Alarmierungsfußmatten und ein System zur Mobilisierung bettlägeriger Patienten angeschafft werden. Insgesamt wäre das Investitionen in Höhe von 33 000 Euro.