1. Startseite
  2. Kassel

Immer mehr Schlaganfälle: Zahl der neurologischen Erkrankungen steigt dramatisch

KommentareDrucken

Ein Gesundheits- und Krankenpfleger überprüft die Messinstrumente bei einem Schlaganfallpatienten. Die Zahl der neurologischen Erkrankungen steigt laut Experten an.
Ein Gesundheits- und Krankenpfleger überprüft die Messinstrumente bei einem Schlaganfallpatienten. Die Zahl der neurologischen Erkrankungen steigt laut Experten an. © Archivbild: Angelika Warmuth/dpa

Die Zahl der neurologischen Erkrankungen steigt dramatisch an. Das sagen Chefärzte und Klinikdirektoren von Kasseler Kliniken. Die Zahl der Patienten könne sich demnach verdoppeln.

Den Anstieg dieser Nervenerkrankungen wie Schlaganfälle, Epilepsie, Demenzen oder Multiple Sklerose bekommen sie bereits jetzt zu spüren. Etwa die Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie an den DRK-Kliniken Nordhessen, die seit etwa einem Jahr besteht: „Durch den massiv angestiegenen Bedarf an neurologischer Versorgung in der Region hatten wir insgesamt statt der erwarteten 900 stationären Behandlungen im ersten Jahr bereits 1400 Patienten auf der Station“, so Dr. Christian Roth, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie an den DRK-Kliniken Nordhessen. Die Tendenz sei steigend.

Dr. Christian Roth
Dr. Christian Roth © DRK-Kliniken Nordhessen, Paracelsus-Elena-Klinik/nh

Wegen des demografischen Wandels werde die Zahl von Patienten mit Nervenerkrankungen zunehmen, sagt auch Prof. Dr. Julian Bösel, Direktor Klinik für Neurologie im Klinikum Kassel, auf HNA-Anfrage. Er verweist auf eine Analyse des Deutschen Ärzteblattes für Hessen: Die Zahl der Schlaganfälle wird bis zum Jahr 2030 auf 29.600 Neuerkrankungen pro Jahr anwachsen, heißt es darin. „Auch das ist eine hohe Zahl, auf die sich Kliniken einstellen müssen“, sagt Bösel.

Dieser Beitrag stammt von der Video-Plattform Glomex und wurde nicht von HNA.de erstellt.

Dabei gehe es nicht nur darum, „irgendwo“ Betten für diese Patienten bereit zu halten, um nur die pure Masse zu bewältigen, sondern jedem einzelnen Schlaganfallpatienten die richtige Behandlung zukommen zu lassen.

„Beim Schlaganfall geht es heute nicht mehr darum, so schnell wie möglich in die nächste Klinik zu kommen, sondern so schnell wie möglich in die richtige Klinik“, sagt Bösel.

Prof. Claudia Trenkwalder
Prof. Claudia Trenkwalder © DRK-Kliniken Nordhessen, Paracelsus-Elena-Klinik/nh

Einen dramatischen Anstieg der sogenannten neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson und verwandte Symptome sowie die Alzheimer-Erkrankung erwartet auch Prof. Claudia Trenkwalder, Chefärztin und Ärztliche Leiterin der Paracelsus-Elena-Klinik.

Die Anzahl dieser Patienten werde sich fast verdoppeln, da diese Erkrankungen altersabhängig sind und gerade bei über 70-Jährigen noch einmal mehr zunehmen, so Trenkwalder auf HNA-Anfrage. „Hinzu kommen natürlich die Patienten mit Durchblutungsstörungen des Gehirns wie z.B. Schlaganfall-Patienten.“

Lesen Sie auch: Vellmar: In dieser Intensivpflege-WG werden die Bewohner rundum betreut

Auch interessant

Kommentare