Die Krankenhauslandschaft befindet sich im Umbruch – nicht nur am Hochrhein. Zwischen 2002 und 2017 hat sich die Zahl der Krankenhäuser in Baden-Württemberg um 60 auf insgesamt 265 reduziert. Die Schließung des Bad Säckinger Spitals zum Ende 2017 war nicht die erste Krankenhausschließung – und wird sicher nicht die letzte gewesen sein. Nicht erst bei seinem Besuch in Bad Säckingen im Juli 2017 machte der baden-württembergische Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) deutlich, dass er die Schließung von Kliniken und einen entsprechenden „Konzentrationsprozess hin zu größeren und leistungsfähigeren Einheiten mit großem Spektrum für „unumgänglich“ hält. Gegenüber den Krankenhausträgern machte Lucha deutlich, dass die Investitionsmittel des Landes „nicht länger mehr oder weniger mit der Gießkanne verteilt“ werden sollen, sondern gezielt dahin fließen sollen, wo „zukunftsfähige Strukturen bestehen“. Grundsätzliche Unterstützung bekam Lucha von den Krankenkassen. Die beiden Landkreise am Hochrhein reagierten ganz unterschiedlich auf die Signale aus Stuttgart: In Lörrach begann die Kreisverwaltung schon 2015 mit ersten öffentlichen Bürgergesprächen über die Zukunft der drei Standorte Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim.

Bild 1: Am Hochrhein stehen die Zeichen auf Zentralspital
Bild: Obermeyer, Justus
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In einem transparenten Verfahren wurde nach einem neuem Standort für ein Zentralklinikum mit knapp 700 Betten gesucht, in dem auch das Lörracher St.Elisabeth-Krankenhaus (bis April 2017 in kirchlicher Trägerschaft) aufgehen soll. Bis zur Eröffnung der neuen Zentralklinik – angestrebt ist das Jahr 2025 – sollen die bestehenden Krankenhausstandorte erhalten bleiben. Ganz anders ging der Landkreis Waldshut vor: 2014 wurde unter dem damaligen Landrat Tilman Bollacher ein zunächst nicht-öffentliches Gutachten beauftragt, das erstmals eine Zusammenlegung der Spitäler Waldshut und Bad Säckingen in einem Zentralklinikum bis spätestens 2025 untersucht. Bis dahin sollen Umstrukturierungen zu „einem Krankenhaus an zwei Standorten“ erfolgen.

Aufgrund des hohen Investitionsbedarfs und dem Druck aus Stuttgart wird daraus aber nichts: Das Bad Säckinger Spital wird Ende 2017 dicht gemacht. Schon einige Monate zuvor waren die Notaufnahme und die OPs geschlossen worden. Ertüchtigt wird nur das Spital Waldshut. Als Standort für das neue Zentralspital am Hochrhein mit 350 bis 400 Betten ist Albbruck vorgesehen.

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Bild 2: Am Hochrhein stehen die Zeichen auf Zentralspital
Bild: Obermeyer, Justus