Michael Baas

Das Basler Claraspital verzeichnet eine steigende Nachfrage aus Südbaden. 2018 ist die Zahl stationär behandelter Patienten aus dem badischen Grenzgebiet um rund 70 Prozent auf fast 700 gestiegen (2017: 395). Damit stammt das Gros der insgesamt sieben Prozent oder 813 ausländischen Patienten des kirchlichen Krankenhauses im Hirzbrunnenquartier beim Badischen Bahnhof aus dem südbadischen Teil des Ballungsraums.

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Auch im ambulanten Bereich meldet das Haus auf Anfrage im Vergleich zu 2017 einen Anstieg deutscher Patienten um rund 20 Prozent auf 1862. Insgesamt behandelte die Klinik vergangenes Jahr 11384 Patienten stationär und 40 692 ambulant. Das seien Zuwächse von fünf Prozent im stationären und gut 11,5 Prozent im ambulanten Bereich, lässt das Spital mit den Jahreszahlen wissen. Das Haus sei „erfolgreich unterwegs“, bilanziert Geschäftsführer Peter Eichenberger das.

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Diese „Erfolge“ zeigen sich nicht zuletzt in der Nordwestschweiz. Dort gewinnt die vor allem mit hochspezialisierten Eingriffen am Bauch profilierte Klinik in der – ähnlich wie hierzulande – von einem Strukturwandel geprägten Schweizer Kliniklandschaft weitere Marktanteile. Nicht zuletzt in Baselland und im Aargau verbucht das Spital erneut ein Plus. Fachlich gefragt seien vor allem Leistungen der Urologie, der Lungen- und Brustchirurgie sowie die Innere Medizin. Einmal mehr habe das Haus auch in der hochspezialisierten Medizin die Mindestfallzahlen übertroffen und als einzige Klinik der Nordwestschweiz im Januar alle drei Leistungsaufträge für weitere sechs Jahre verlängert bekommen.

Investitionen in die Infrastruktur

Weitere Fortschritte in dem Bereich soll die zum Jahresanfang realisierte Bündelung der Kompetenzen der hochspezialisierten Bauchmedizin mit den Unispital Basel im Bauchzentrum Clarunis bringen. Das sichere die hochspezialisierte Medizin im Ballungsraum Basel nachhaltig ab, heißt es in der Mitteilung. Am Claraspital sind dabei die Eingriffe an der Speiseröhre, der Bauchspeicheldrüse, am Enddarm und zur Fettleibigkeit (Adipositas) konzentriert. Nach gut drei Monaten erfüllten sich die Erwartungen, bewertet Eichenberger den Start des Zukunftsprojektes.

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Auch in der Infrastruktur investiert die 1928 eröffnete Klinik, die 2018 das 90-jährige Bestehen feierte, in die Zukunft. Insgesamt fließen 250 Millionen Franken in Bauprojekte. Vor gut einem Jahr war Grundsteinlegung eines Neubaus, der den OP-Trakt, die ambulante Onkologie, eine Reha-Abteilung und die Notaufnahme aufnehmen wird. Zwar sei das Bauprojekt infolge der Komplexität in Verzug geraten, räumt Eichenberger ein. Aber grundsätzlich auf Kurs. Nun sei die Übergabe des Neubaus für Juli 2020 geplant.

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Auch finanziell sieht sich die Klinik, die inzwischen 1241 Mitarbeitende beschäftigt (2017: 1194), darunter 230 Grenzgänger aus Südbaden, auf Kurs. Zwar rutschte das Jahresergebnis infolge weiterer Abschreibungen für den Neubau unter dem Strich mit umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro ins Minus. Im operativen Geschäft aber erreichte das Haus bei einem Gesamtertrag von rund 188 Millionen Euro noch einen kleinen Gewinn von 530 000 Euro. Die Kreiskliniken, die über ihre vier Standorte mehr als drei mal so viel stationäre Fälle behandeln, kamen im Vergleich zu 2017 auf Erlöse von rund 140 Millionen Euro und schrieben eine „schwarze Null“, wie das damals hieß.