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Die Grossen legen zu, die Kleinen verlieren oder stagnieren

Steht auf der Verliererseite: Das Spital Horgen gehört zum See-Spital. Foto: Keystone

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Es war ein gewohntes Bild, jeweils im Frühling, wenn die Spitäler ihren Jahresabschluss bekannt geben: Stets zeigte die Kurve nach oben. Seit 2012 nahm die Zahl der stationären Patientinnen und Patienten kantonsweit jährlich um 2,2 Prozent zu. Bis 2017, da erfolgte ein Knick. Erstmals wurden weniger Leute stationär behandelt als im Vorjahr. Und die grosse Frage lautete: Ist das nur eine Schwankung, oder ist es ein Trend?

Jetzt liegen die Zahlen für 2018 vor. Sie weisen auf einen Trend hin. Laut TA-Recherchen wurden in den 15 Akutspitälern des Kantons rund 1000 Personen weniger stationär behandelt; 2017 waren es 1300 weniger gewesen als im Vorjahr. Die aktuelle Zahl ist eine Hochrechnung, denn die Klinik Hirslanden hat ihren Geschäftsbericht noch nicht veröffentlicht und gibt vorab keine Zahlen heraus, da sie zu einer börsenkotierten Spitalgruppe gehört. Gemäss gut informierten Quellen hat die Zürcher Klinik vergangenes Jahr stationäre Patienten verloren.

Grundsätzlich wollen alle Akutspitäler wachsen, weil im heutigen Finanzierungssystem mit Fallpauschalen ein wirtschaftlicher Betrieb nur mit hoher Bettenauslastung möglich ist. Gelungen ist dies aber nur der Hälfte der Spitäler, allen voran den drei grössten im Kanton: Das Unispital, das auch schon 2017 zulegen konnte, ist im stationären Bereich um 0,8 Prozent auf über 42'000 Patientinnen und Patienten gewachsen. Das Kantonsspital Winterthur als zweitgrösstes Spital konnte um 2 Prozent auf 27'600 Fälle zulegen, das Triemli um 0,6 Prozent auf knapp 25'000 Fälle. Mit 4 Prozent gewachsen ist der Balgrist, der allerdings mit 5500 Fällen zu den kleinen Betrieben gehört. Rund 1 Prozent betrug der Zuwachs im Zollikerberg und in Wetzikon.

Einbruch im See-Spital

Auf der Verliererseite sticht das See-Spital mit einem Minus von fast 10 Prozent hervor, was über 1000 Fälle sind. Auch die Schulthess-Klinik, direkte Konkurrentin des Balgrist, musste hohe Einbussen hinnehmen; sie verlor knapp 600 stationäre Patienten (–6,8 Prozent). Ebenfalls ­relativ hoch sind die Verluste im Waid (–4,3 Prozent) und im Spital Uster (–3,3 Prozent).

Der Präsident des Verbands Zürcher Krankenhäuser, Christian Schär, erklärt die Einbussen vorab mit der forcierten Verlagerung von stationär zu ambulant. Neuerdings schreibt die Gesundheitsdirektion die ambulante Behandlung für 16 Eingriffe vor. Laut Schär könnten die Spitäler noch 20 bis 30 Prozent mehr Operationen ambulant durchführen. Voraussetzung seien aber kostendeckende Tarife. Schär hofft auf einen Systemwechsel: Künftig soll die Finanzierung von stationären und ambulanten Behandlungen einheitlich erfolgen, womit Fehlanreize wegfielen.