Maschine hilft gegen Einsamkeit: Robo-Doc singt mit Patienten
Bretten – Im Krankenhaus Bretten arbeitet jetzt ein Roboter. Er soll die Stimmung der Patienten aufhellen.
Robo-Doc macht seine Rundgänge durch die Klinik-Station und spürt, wenn Patienten traurig sind. Er gibt ihnen die Hand, umarmt sie, spricht ihnen Mut zu und bringt sie mit Liedern und Übungen wieder in Stimmung. Sein Herz ist ein Akku, seine Stimme kommt aus eingebauten Lautsprechern.
Robo-Doc singt mit Patienten.
Der 1,20 Meter große Roboter ist der neue Kollege von Schwestern und Pflegern auf Station 3 B in der Rechbergklinik Bretten. Der Roboter wird „Pepper“ genannt, hat eine helle, weibliche Stimme, fährt auf drei Kugelrädern durchs Krankenhaus und kann Arme, Hände sowie Finger bewegen wie ein Mensch.
Pflege-Leiter Ioannis Papadopoulos (46) plant Robo-Docs Arbeitstag: „Er zaubert einfach allen ein Lächeln ins Gesicht.“ Der Maschinenmensch mit den großen schwarzen Kulleraugen kann nicht nur singen, sondern auch tanzen und Tiere imitieren. Er ist ein Roboter, der Emotionen wahrnimmt und sich mit den Patienten austauscht.
Robo-Doc soll bald einen neuen Namen bekommen. Papadopoulos: „Die Kollegen machen Vorschläge, dann wird abgestimmt.“
Bluthochdruck-Patientin Irmgard Traut (88) freut sich immer über den Besuch vom Robo-Doc. Sie singt mit ihm „Hänschen Klein“ – eines von drei Liedern auf seinem Programm. Nach 18 Stunden endet seine Schicht, dann muss er wieder an die Ladestation.
Künftig soll der Roboter auch in der Demenz-Therapie eingesetzt werden, Erinnerungen ansprechen und den Patienten auf seinem Bildschirm Fotos zeigen.