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KOMMENTAR

Klinik ohne Führung: Die Landesregierung muss endlich durchgreifen

OZ-Landeschef Andreas Meyer kommentiert die Millionenverluste der Uni-Klinik Rostock.

OZ-Landeschef Andreas Meyer kommentiert die Millionenverluste der Uni-Klinik Rostock.

Rostock. Die Vorzeige-Klinik wird zum Sorgenkind: Ein Jahr nach dem Wirbel um angebliche (aber nie nachgewiesene) Verfehlungen des damaligen Vorstandsvorsitzenden Christian Schmidt rutscht das Rostocker Uni-Krankenhaus in die roten Zahlen. Aus Millionen-Gewinnen sind plötzlich Millionen-Verluste geworden – mit noch nicht absehbaren Folgen für Patienten, Personal und Forschung. Aber liegt diese Misere wirklich an den Tarifsteigerungen, wie die Landesregierung behauptet? Nein! Das Problem ist vielmehr, dass die größte Klinik des Landes seit einem Jahr führungslos ist. Schmidt darf "nur" noch Ärztlicher Vorstand sein. Seine kommissarische Nachfolgerin ist eine renommierte Ärztin, aber keine Managerin. Innerhalb der Führung gibt es keinen gemeinsamen Kurs, sondern Streit um Kompetenzen und Zuständigkeiten. Nur ein Beispiel: Schmidt kämpft für eine neue, gemeinsame Kinderklinik mit dem städtischen Südstadt-Krankenhaus, der Wissenschaftliche Vorstand hingegen will dieses Zentrum partout an der Uni haben. Ob die Uni Gewinne macht oder nicht, ist am Ende unerheblich. Aber Patienten, Personal und Wissenschaft leiden. Die Landesregierung muss endlich durchgreifen. Sie hat schon viel zu lange nur zugesehen in Rostock.

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Andreas Meyer

OZ

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