Brexit-Wahlversprechen :
Johnson plant 20 Milliarden zusätzlich für Gesundheitswesen

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Boris Johnson am Samstag beim Whaley Bridge Football Club in Derbyshire
Seine Vorgängerin hatte ähnliches vorgehabt. Nun will Großbritanniens Premierminister angeblich die Pläne für eine Stärkun des National Health Service vorantreiben.

Premierminister Boris Johnson will einem Insider zufolge das britische Gesundheitswesen rasch mit mehr Geld ausstatten und damit ein zentrales Wahlversprechen der Brexit-Kampagne von 2016 einlösen. Der National Health Service (NHS) solle bis 2023 zusätzliche 20 Milliarden Pfund (fast 22 Milliarden Euro) erhalten, sagte eine mit den Planungen seines Teams vertraute Person am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters. Johnsons Vorgängerin Theresa May hatte bereits ähnliches vorgehabt. Diese Pläne sollen nun vorangetrieben werden.

Johnson war einer der prominentesten Befürworter der „Leave“-Kampagne beim Brexit-Referendum 2016. Er hatte damals behauptet, durch den EU-Austritt könne Großbritannien wöchentlich 350 Millionen Pfund zusätzlich ins eigene Gesundheitswesen stecken.

Der Brexit-Hardliner will die EU Ende Oktober verlassen – notfalls auch ohne Scheidungsabkommen. Das dürfte die Wirtschaft schwer belasten. Das Pfund fiel zuletzt schon auf den niedrigsten Stand seit 30 Monaten. Im Parlament gab es bislang keine Mehrheit für einen No-Deal-Brexit. Einige Parlamentarier aus Johnsons konservativer Partei haben signalisiert, im Zweifel gegen den Premierminister zu stimmen, um einen Chaos-Brexit zu verhindern.