Seit 2016 nutzen Sie im Evangelischen Krankenhaus das Notfallmanagementsystem Ivena. Wie sind Ihre Erfahrungen damit?

PoppingaIvena ist eine absolute Erfolgsstory in Niedersachsen. Das System funktioniert reibungslos und ist aus dem Krankenhausalltag nicht mehr wegzudenken. Wir hatten seit Beginn über 200 000 Einsätze damit, das sind rund 60 000 im Jahr und 5000 im Monat. Ivena bringt einen irrsinnigen Vorteil für beide Seiten, Rettungsdienst und Krankenhaus. Wir können die Patienten ressourcenorientiert in die geeignete Klinik bringen und verlieren keine Zeit.

Wie waren die Anfänge von Ivena?

PoppingaAm Anfang mussten wir viel Überzeugungsarbeit leisten, weil die Krankenhäuser das System selbst finanzieren. Aber alle 13 Krankenhäuser im Oldenburger Land haben mitgemacht. Im Vorfeld musste jedes Krankenhaus definieren, was es kann: medizinische Fälle, Zeitfenster, Alter der Patienten. Das war viel Arbeit, aber nur einmal zu leisten.

In welchen Fällen ist Ivena besonders hilfreich?

PoppingaBei absoluten Notfällen. Wenn wir um drei Uhr nachts zu einem schweren Unfall in Butteldorf kommen. Früher mussten wir vom Rettungswagen die Krankenhäuser anrufen. Im Extremfall habe ich damals schon einmal 30 bis 45 Minuten herumtelefoniert, um Platz für einen Patienten zu finden. Diese Situationen gibt es nun nicht mehr. Auch ermöglicht Ivena eine offene Kommunikation. Wir sehen, wenn ein Patient abgewiesen wurde und können später klären, woran es lag.

Wo wäre Ivena noch ausbaufähig?

PoppingaIn Bereich der Großleitstelle Oldenburg haben wir das System bereits um das MANV-Modul erweitert. Damit organisieren wir sogenannte Massenanfälle von Verletzten, also wenn es besonders viele oder besonders schwer verletzte Patienten gibt. Auch wird eine App für die Mitarbeiter im Rettungswagen entwickelt. Neben der landesweiten Nutzung von Ivena wäre zudem eine länderübergreifende Ausweitung wünschenswert. Das gibt es bisher nur mit Bremen. An der Grenze zu NRW hört die Nutzung von Ivena auf.