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Rahden

Oberarzt und Vorstand für das Rahdener Krankenhaus gesucht

Die Personalsuche für die internistische Station in Rahden und für die Chefetage in Minden dauert an. Die Mühlenkreiskliniken möchten sich zu manchen Punkten nicht öffentlich äußern.

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Anlaufpunkt: Viele Bürger aus dem Nordkreis setzen bei der medizinischen Versorgung auf das Krankenhaus Rahden. | © Joern Spreen-Ledebur

Anlaufpunkt: Viele Bürger aus dem Nordkreis setzen bei der medizinischen Versorgung auf das Krankenhaus Rahden. | © Joern Spreen-Ledebur

20.08.2019 | 20.08.2019, 09:00

Rahden. In dieser Woche wollen die Mühlenkreiskliniken (MKK) die Konzernbilanz des vorigen Jahres vorstellen. Das vergangene Jahr war von den Diskussionen um das umstrittene und zwischenzeitlich wieder kassierte Medizinkonzept geprägt. Das Konzept hatte unter anderem vorgesehen, das Krankenhaus Rahden als Haus der Grundversorgung zu schließen und es in eine psychosomatische Fachklinik umzuwandeln. Tausende Bürger liefen dagegen Sturm und wirklich beruhigt hat sich die Lage bis heute nicht.

In den Sommerferien arbeitete das Krankenhaus Rahden mit verminderter Bettenzahl, etwa die Hälfte der Betten soll zeitlich befristet vom Netz gewesen sein. Bei allen Aussagen zur Personalnot soll es auch besondere Zeiten in Rahden gegeben haben – nämlich eine 1:1 Versorgung bei den Internisten. Grund dafür soll sein, dass die Geschäftsführung des Krankenhauses Lübbecke-Rahden zusätzlich zu den Ärzten aus Minden, die in Rahden vertretungsweise Dienst verrichten, auch Honorarkräfte engagierte.

Mindener Mediziner betreuen internistische Station

Aufmerksam verfolgen die Bürger im Nordkreis, was sich rund um das Krankenhaus Rahden tut. Ein Punkt ist die Suche nach einem neuen Oberarzt für die internistische Station. Die intensive Suche, so teilte es MKK-Sprecher Christian Busse gegenüber der Neuen Westfälischen mit, sei leider noch nicht erfolgreich gewesen. Es gebe aber keine Fristen für die Wiederbesetzung der Stelle. Die internistische Station in Rahden werde derzeit von Medizinern aus dem Johannes-Wesling-Klinikum in Minden betreut, die internistische Versorgung erfolge aus Minden.

Keine Angaben zur Art der zusätzlichen Angeboten in Rahden

Ob das heißt, dass die internistische Station in Rahden nicht weitergeführt werden kann, sollte in absehbarer Zeit kein neuer Oberarzt gefunden werden? „Nein, das heißt es nicht", merkte Busse an. Die Mühlenkreiskliniken würden ein Modell mit einem Standortleiter vor Ort bevorzugen. Möglich seien aber auch andere Modelle wie beispielsweise ein Rotationsmodell.

Gegenüber den Mitgliedern des Freundeskreises für das Krankenhaus Rahden hatte Krankenhaus-Geschäftsführerin Christine Fuchs Ende vorigen Jahres angedeutet, dass es am MKK-Standort Rahden möglicherweise zusätzliche Angebote geben werde. Auf Nachfrage hatten die MKK dann von möglichen zusätzlichen stationären und ambulanten Angeboten gesprochen.

Abstimmung mit Behörden auch wegen Krankenhaus-Fusion

Was das sein soll, das ist nach wie vor unbekannt, die MKK wollen sich nicht zu Details äußern. „Das geplante stationäre und ambulante Angebot am Krankenhausstandort Rahden ist mit umfangreichen Vorarbeiten verbunden, die noch nicht abgeschlossen sind", teilte MKK-Sprecher Christian Busse dazu mit. Auch dazu seien Abstimmungen mit Behörden notwendig.

Solche Abstimmungen sind auch hinsichtlich der angedachten organisatorischen Fusion des Krankenhauses Rahden mit dem Klinikum Minden notwendig. Nach Angaben Busses läuft das Verfahren, eine Genehmigung stehe noch aus. Sollte diese Fusion genehmigt werden, dann wurde der jetzige organisatorische Zusammenschluss als Krankenhaus Lübbecke-Rahden aufgelöst.

Entwicklung der Patientenzahlen vorerst unbekannt

Wie sich in den vergangenen Monaten die Zahlen der Patienten in Lübbecke und in Rahden entwickelt haben, dazu wollen die MKK sich derzeit nicht äußern. Die Mühlenkreiskliniken als Krankenhausverbund hätten einen Versorgungsauftrag für die Menschen im Kreis Minden-Lübbecke, so Busse. Dieser Auftrag sei nur im Verbund zu erfüllen. Bei Bilanzpressekonferenzen veröffentlichten die Mühlenkreiskliniken regelmäßig alle relevanten wirtschaftlichen Indikatoren für den Gesamtverbund, verwies Christian Busse auf die nächste Bilanzvorstellung der MKK diese Woche.

Frage der Vertragsauflösung bleibt unbeantwortet

Kurz vor Weihnachten vorigen Jahres hatten die MKK die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Kristin Drechsler gefeuert. Das für Medizin zuständige Vorstandsmitglied hatte das umstrittene Medizinkonzept vorigen Sommer vorgestellt; auch MKK-Chef Olaf Bornemeier hatte sich hinter das Konzept gestellt.

Ob Kristin Drechsler noch immer von den MKK bezahlt wird oder ob der Vertrag zwischen ihr und dem kreiseigenen Klinik-Konzern mittlerweile doch aufgelöst worden ist – dazu wollen die Mühlenkreiskliniken nichts sagen.

Die Suche nach einem neuen Vorstandsmitglied ist NW-Informationen bislang ohne Erfolg geblieben. Das Verfahren zur Nachbesetzung laufe derzeit, teilten die MKK auf Nachfrage mit. Welche Frist sich die MKK gesetzt haben und was die Schwerpunkte des neuen Vorstandsmitglieds sein sollen? „Es gibt keine Frist", heißt es dazu aus Minden.