Diskussion im Paul-Schneider-Haus Podium: Haben christliche Kliniken einen Mehrwert?

Mönchengladbach · Sollten Krankenhäuser von christlichen Trägern betrieben werden? Darf man mit Kliniken Geld verdienen? Um solche Fragen ging es bei einer Diskussion des Evangelischen Arbeitskreises der CDU.

Krankenhaus: Mehrwert für christliche Krankenhäuser?
Foto: dpa/Stefan Sauer

Brauchen wir Pfarrer in Krankenhäusern? Ist es sinnvoll, Kliniken von christlichen Trägern betreiben zu lassen? Das waren zwei Themen aus dem Fragenkatalog, den der Evangelische Arbeitskreis (EAK) der CDU Niederrhein auf seiner Bußtagsveranstaltung im Paul-Schneider-Haus in Pesch mit Experten und Publikum diskutierte. Dazu hatte der Moderator des Abends, EAK-Vorsitzender Professor Jürgen Plöhn, zwei Experten an seiner Seite: Professor Ulrich Kania, Chefarzt an den Kliniken Maria Hilf, und den evangelischen Pfarrer Ulrich Meihsner, Seelsorger am Krankenhaus Bethesda und Regionalpfarrer der Johanniter.

Jürgen Plöhn kam direkt zum Thema: „Was spricht für Krankenhäuser in christlicher Trägerschaft?“ Professor Kania: „Nach meiner Erfahrung ist die gemeinsame Betreuung von schwerkranken Patienten durch Pflege, Ärzte und Seelsorge hilfreich. Das Angebot der Seelsorge ist für uns Ärzte ein Mehrwert, den wir auf dem Weg zur Genesung des Patienten gerne in Anspruch nehmen.“ Pfarrer Meihsner bestätigte: „Die Erwartungshaltung ist höher als in einem städtischen oder privaten Krankenhaus.“

Auch christliche Krankenhäuser müssen sich den ökonomischen Zwängen stellen, wollen aber ihren Auftrag nicht vernachlässigen. Die logische Frage von Prof. Plöhn: „Lässt sich unter diesem Druck der besondere Respekt gegenüber den Kranken noch erlebbar machen?“

Ulrich Kania sagte dazu: „Mitarbeiter mit hohem persönlichen Engagement lassen häufig wenig Zweifel daran, dass sie sich missbraucht fühlen, mit ihrer Arbeit Aktionären eine Rendite zu erwirtschaften. Der Patient kann aber nur dann im Vordergrund stehen, wenn Geld verdient wird. Dieses Geld gehört jedoch reinvestiert.“ Dazu der Einwurf eines Besuchers: „Man müsste verbieten, dass mit einem Krankenhaus Geld verdient werden kann!“ Ulrich Meihsner: „Der Kern sind die Pflegenden. Deren Wertschätzung ist wichtig. Auch sie benötigen Betreuung.“

Es wurde noch lange und heftig diskutiert. Bürgermeisterin Petra Heinen-Dauber betonte: „Bei aller Diskussion, der Mensch muss im Mittelpunkt stehen!“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort